Werkself reizt "Bayer-Dusel" immer weiter aus: Glück oder Mentalität?

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Werkself reizt "Bayer-Dusel" immer weiter aus: Glück oder Mentalität?
Jubelnde Leverkusener: Ein gewohntes Bild in dieser Saison.
Jubelnde Leverkusener: Ein gewohntes Bild in dieser Saison.Profimedia
Xabi Alonso hat den Mythos vom "Bayern-Dusel" als Spieler beim Rekordmeister hautnah erlebt. Immer weitermachen, auch mal zittern bis zum Schluss, nur um auf den letzten Metern doch noch den entscheidenden Treffer zu erzielen. Das einstige Markenzeichen der Münchner hat Alonso mit Bayer Leverkusen in dieser Saison perfektioniert.

"Viele von außen hoffen vielleicht, dass wir mal verlieren. Aber wir geben weiter Gas", sagte Mittelfeldspieler Granit Xhaka am Donnerstag nach dem emotionalen 3:2-Sieg in der Europa League gegen Qarabag Agdam, bei dem die Werkself eine Blamage in der Nachspielzeit noch abwendete.

Die erste Niederlage der Saison erscheint nach den jüngsten Ergebnissen dennoch nur eine Frage der Zeit zu sein. Oder nicht? "Es reden vielleicht Leute von Glück. Aber wenn man das in dieser Saison schon acht oder neun Mal geschafft hat, ist das kein Glück", meinte Xhaka. Es sei schlichtweg "der Glaube in der Mannschaft", sagte Alonso.

Mit dieser Mentalität geht der Tabellenführer schon durch die ganze Saison. 20 der 106 Pflichtspieltreffer erzielte Bayer erst nach der 80. Minute, neun davon gar erst in der Nachspielzeit - die meisten davon spielentscheidend. Wie gegen Qarabag gleich dreimal (3:2, 2:2 und 1:0), im DFB-Viertelfinale gegen den VfB Stuttgart (3:2), zu Saisonbeginn in München (2:2) oder bei den beiden Siegen in Augsburg (1:0) und Leipzig (3:2) zum Jahresstart.

Erste Saisonniederlage rückt näher

"Man sieht einfach, dass es brutal schwierig ist, gegen uns zu gewinnen", sagte Xhaka. Doch Teil der Wahrheit ist auch, dass das Alonso-Team nach Hurra-Fußball in der Hinrunde und Kantersiegen im Wochenrhythmus im neuen Jahr deutlich öfter kurz vor einer Niederlage steht.

Ist die Dreifachbelastung schuld? Alonso muss aufgrund der harten englischen Wochen viel mehr rotieren, in der Hinserie spielte er (zumindest in der Liga) nahezu jedes Spiel mit derselben Startformation. Oder doch, weil sich die Gegner mittlerweile viel besser auf das dominante Leverkusener Spiel einstellen können?

Fußball-Zwerg Qarabag aus dem 3000 Kilometer entfernten Aserbaidschan hat es jedenfalls zweimal eindrucksvoll vorgemacht, der SC Freiburg wird vor dem Duell am Sonntag (ab 15:30 Uhr live bei DAZN und in der Flashscore-Audioreportage) im Breisgau ganz genau hingeschaut haben. Bayer agierte zuletzt anfällig bei Kontern, ließ in der Defensive immer wieder Lücken.

Und doch steht nach 37 Pflichtspielen weiter nicht eine einzige Niederlage. Die Werkself ist sowohl im DFB-Pokal (Halbfinale) als auch in der Liga (zehn Punkte vor Bayern) und im Europacup (Viertelfinale) auf Titelkurs. "Wir sind alle im selben Boot. Dieser Teamspirit ist vielleicht das Allerwichtigste", sagte Alonso.