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Van Bommel junior und Co: Große Namen, große Hoffnungen in den Niederlanden

Ex-Bayern-Profi Mark van Bommel (r.) mit seinem Sohn Ruben.
Ex-Bayern-Profi Mark van Bommel (r.) mit seinem Sohn Ruben.Orange Pictures, Orange Pics BV / Alamy / Profimedia

Die klangvollen Namen van Nistelrooy, van Persie und van Bommel wecken Erinnerungen an atemberaubende Tore, kompromisslose Tacklings sowie etliche Titel - und nun auch wieder die leise Hoffnung auf eine neue goldene Generation. Denn: Liam van Nistelrooy, Shaqueel van Persie und Ruben van Bommel machen sich in den Niederlanden gerade auf, in die Fußstapfen ihrer berühmten Väter zu treten.

Er sei als Zuschauer heute "nervöser als damals, als ich selbst trainiert oder gespielt habe", sagte Mark van Bommel zuletzt, dabei hat der einstige Bayern-Abräumer einen besonders talentierten Sohn - der in gänzlich anderer Rolle als der Vater glänzt: Als Flügelstürmer hat Ruben schon Duftmarken gesetzt.

Für die vereinsinterne Rekordablösesumme von knapp 16 Millionen Euro wechselte er von AZ Alkmaar zurück zu seinem Jugendklub PSV Eindhoven, wo schon sein Vater sechs Jahre verbrachte.

Und wer symbolträchtiges in dieser Vater-Sohn-Konstellation sucht, wird von den Protagonisten selbst bedient. Ruben brachte mit Papa Mark und einer Fanvereinigung ein T-Shirt - das mittlerweile online ausverkauft ist - heraus. Darauf prangt vorne der Schriftzug "From Father to Son" (Vom Vater zum Sohn, d. Red.), auf dem Rücken laufen Vater und Sohn, Arm in Arm im PSV-Trikot, ins Philips-Stadion ein.

"Es wird viel von Ruben erwartet, dann muss man es auch bringen", sagte Mark van Bommel in der Fußballtalkshow Rondo, und der Sohn lieferte: In den ersten sechs Ligaspielen traf Ruben dreimal, beim Champions-League-Debüt war er ebenfalls erfolgreich.

Auch Sohn von Ex-Schalker Huntelaar drängt nach oben

Doch der Höhenflug des 21 Jahre alten Linksaußen wurde zuletzt jäh gestoppt. Im Spitzenspiel gegen Ajax Amsterdam (2:2) Ende September riss ihm vor den väterlichen Augen das Kreuzband. Und auch Großvater Bert van Marwijk musste auf der Tribüne zusehen, wie der Enkel vor Schmerzen schrie und die so vielversprechend beginnende Spielzeit in der Eredivisie abrupt endete. "Das ist ein harter Schlag. Ich wollte diese Saison unvergesslich machen", ließ er verlauten: "Jetzt werde ich alles für mein Comeback geben."

Liam van Nistelrooy (17) indes unterschrieb im April seinen ersten Profivertrag und posierte anschließend stolz mit Vater Ruud, der selbst 90 Spiele für die PSV bestritten hatte und anschließend zum Weltstar reifte. Der Sohn der ManUnited-Legende spielt derzeit in der U19. Ein Jahrgang darunter geht Seb Huntelaar (16), Sohn des ehemaligen Schalke-Stürmers Klaas-Jan Huntelaar, auf Torejagd.

Auch außerhalb Eindhovens wächst eine Generation heran, die das Erbe der Väter fortführen will. Damian van der Vaart (19) feierte, wie Papa Rafael, bei Ajax Amsterdam im August sein Profidebüt und spielt seither in der Zweitvertretung. Jessey Sneijder (19), Sohn von Oranje-Rekordspieler Wesley, versucht beim FC Utrecht II als offensiver Mittelfeldspieler Fuß zu fassen. Shaqueel van Persie (18) kommt indes in der U21 von Feyenoord Rotterdam immer besser in Tritt, erzielte zuletzt seinen ersten Treffer und würde bei Beförderung in die erste Mannschaft von Papa Robin trainiert werden.

Doch große Namen garantieren noch keine große Karriere. Oder wie Mark van Bommel es einst als Bayern-Profi treffend formulierte: "Man weiß nie, was als Nächstes passiert – Garantien gibt's nur auf Waschmaschinen."