„Ich bin ziemlich entspannt. Nun, nicht entspannt – ich wäre sehr enttäuscht, wenn ich diesen Weg nicht fortsetzen könnte“, sagte Postecoglou unmittelbar nach dem Schlusspfiff. Dabei räumte er ein, dass die Zusammenarbeit mit dem Verein nicht immer einfach sei: „Ich verstehe, dass es für einen Klub wie diesen schwierig ist, sich auf die Visionen einer Person einzulassen.“
Der Coach, der oft wegen seiner bisherigen Erfolge außerhalb Europas unterschätzt wurde, betonte erneut seine Siegermentalität: „Ich bin ein Gewinner. In meiner ganzen Karriere war ich ein Seriensieger.“ Diesen Anspruch habe er auch bei Tottenham verfolgt – und mit dem Europacup-Erfolg eindrucksvoll untermauert.
Trotz des internationalen Triumphs zeigte sich Postecoglou selbstkritisch angesichts der schwachen Premier-League-Saison, in der die Spurs nur auf dem 17. Platz stehen. „Die Art und Weise, wie es in der Liga gelaufen ist, macht den Leuten zu Recht Sorgen“, sagte er. Dennoch habe sein Glaube an seine Arbeit nie gewankt. Der Fokus auf den Europapokal sei bewusst gewählt worden, auch wenn dies in der Liga seinen Preis gehabt habe.
Den Gerüchten über einen möglichen Abschied trat er entschieden entgegen. „Ich gehe nicht weg“, stellte er klar. Im Gegenteil: Die Euphorie über den Titel solle nun als Basis für den langfristigen Aufbau dienen. „Wir haben eine wirklich junge Gruppe von Spielern. Jetzt wissen sie, wie sich Erfolg anfühlt – und sie werden ihn wieder wollen.“
Postecoglou will mehr Titel mit Tottenham
Postecoglou kündigte an, nach einer kurzen Verschnaufpause mit Familie und Scotch die Planungen für die Zukunft weiter voranzutreiben. „Am Freitag feiern wir eine große Parade, dann kommt das letzte Spiel gegen Brighton. Danach geht’s in den Urlaub – den habe ich mir verdient.“
Der Europa-League-Sieg sei das Schwierigste gewesen, was er je gemacht habe, betonte der Coach. Umso größer sei nun der Antrieb, aus dieser Zäsur einen Neuanfang zu machen. „Ich glaube wirklich, dass der heutige Abend eine großartige Plattform für uns sein kann, um weiterzumachen.“
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