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Winners & Losers: Liverpool und die Rangers stolpern - Kolo Muani trifft doppelt

Die Spieler von Plymouth Argyle feiern den sensationellen Sieg über den FC Liverpool.
Die Spieler von Plymouth Argyle feiern den sensationellen Sieg über den FC Liverpool.DAVE ROWNTREE/PPAUK / Shutterstock Editorial / Profimedia
Ein Pokal mit eigenen Gesetzen, das wiedererstarkte Ajax und die Pechsträhne von Benfica: Die Winners und Losers des vergangenen Wochenendes sind eine Mischung aus Bekanntem und Überraschendem. Wie jeden Montag wirft Flashscore auch diese Woche wieder einen Blick auf drei Gewinner und Verlierer des vorangegangenen Fußball-Wochenendes.

Winner: Die älteste Pokalwettbewerb der Welt

Der Pokal ist, egal in welchem Land, immer ein Symbol dafür, warum der Fußball so spannend ist. Mannschaften aus den unteren Ligen haben die Möglichkeit, sich mit hochkarätigen Gegnern zu messen, und es kommt immer wieder zu Überraschungen.

Das englische Zweitliga-Schlusslicht Plymouth empfing an diesem Wochenende den großen FC Liverpool und schaffte im heimischen Home Park (was für ein passender Name) die Sensation. Ein Elfmeter von Ryan Hardie reichte aus, um die Reds mit 1:0 zu besiegen.

Weiter im Norden, genauer gesagt in Schottland, sorgte Queen's Park für eine nicht minder große Überraschung, als man die Rangers mit 1:0 im Pokal ausschaltete. Queen's Park gilt als der älteste Verein des Landes, hatte die Rangers seit 1882 nicht mehr geschlagen und wird zum ersten Mal seit 1983 wieder im Viertelfinale stehen.

Die Rangers hatten seit 1966/67 nicht mehr gegen eine Mannschaft aus der zweiten Liga verloren - bis zu diesem Wochenende. Ein Nachmittag zum Vergessen, vor allem für Kapitän James Tarvernier, der auch noch mit ansehen musste, wie Calum Ferrie in der Nachspielzeit einen Elfmeter hielt.

Loser: Adana provoziert Spielabbruch

Am 23. Spieltag der türkischen Liga entschied sich Adana Demirspor, das Spiel gegen Galatasaray abzubrechen. Nachdem Gala-Neuzugang Alvaro Morata in der 12. Minute per Elfmeter die Führung erzielt hatte, konnten die Spieler von Mustafa Alper Avci ihren Frust nicht verhehlen, als in der 34. Minute ein weiterer Elfmeter für ein Foul von Semih Guler an Dries Mertens verhängt wurde.

Nachdem sich die Spieler in die Umkleidekabinen zurückgezogen hatten, weigerten sie sich, auf das Spielfeld im Rams Park zurückzukehren, und das Spiel wurde abgebrochen. Der Protest führte zum Rücktritt des Vorsitzenden Bedirhan Durak und es bleibt abzuwarten, wie der türkische Verband gegen einen Verein entscheiden wird, der in dieser Saison bereits bestraft wurde und nur fünf Punkte aus 21 Spielen geholt hat.

Winner: Das Lied als Waffe

Nach einer 2:0-Führung wurde Real Betis im Estadio Balaídos überrascht und verlor gegen Celta Vigo auch dank Williot Swedberg mit 2:3. Die größte Niederlage des andalusischen Vereins ereignete sich jedoch auf der Tribüne, da einige Fans mit verhüllten Gesichtern den Hitlergruß zeigten.

Die Antwort der Heimmannschaft? Das Lied als Waffe einsetzen. Als nur noch Betis-Fans auf den Tribünen waren, spielte die Stadionregie Bella Ciao, das italienische Lied des antifaschistischen Widerstands, und Grândola Vila Morena, das Lied von Zeca Afonso, das als Codewort für die Auslösung der Aprilrevolution in Portugal diente.

Loser: Die 17 Minuten von Fermín Lopez

Fermín López konnte die Chance, die ihm Barcelona-Coach Hansi Flick bot, nicht nutzen. Der spanische Mittelfeldspieler, der in der Halbzeitpause in Sevilla eingewechselt wurde, stand nur 17 Minuten auf dem Platz und erlebte ein wahres Feuerwerk der Emotionen.

54 Sekunden nach seiner Einwechslung durfte er nach Flanke von Pedri direkt ein Tor bejubeln. 17 Minuten später ließ er sich dann allerdings zu einem wüsten Tackling gegen den Ex-Frankfurter Djibril Sow hinreißen und sah die Rote Karte. Barcelona spielte für den Rest der Partie zu zehnt, immerhin gewannen sie trotzdem mit 4:1.

Winner: Ajax kehrt an die Spitze zurück

Als großer Dominator des niederländischen Fußballs mit 36 Titeln hat es Ajax Amsterdam zuletzt nicht leicht gehabt. In den letzten beiden Spielzeiten mussten sie mit ansehen, wie ihre Hauptrivalen Meister wurden (Feyenoord im Jahr 2023 und PSV im Jahr 2024), im letzten Jahr liefen sie gar als Fünfter hinter Twente und AZ Alkmaar ein.

An diesem Wochenende scheint jedoch wieder Normalität eingekehrt zu sein. Den Ausrutscher der PSV gegen Willem II ausnutzend, schlug der von Francesco Farioli trainierte Amsterdamer Traditionsverein Fortuna Sittard und schob sich mit 51 Punkten auf den ersten Platz der Eredivisie, punktgleich mit dem Rivalen aus Eindhoven. Zum ersten Mal seit November 2022 steht Ajax somit wieder auf dem Platz an der Sonne.

Loser: Ein Unglück kommt selten allein

Es wird oft gesagt, dass ein Unglück selten allein kommt. Benfica demonstrierte dies, zum Leidwesen von Trainer Bruno Lage. Nach frühen 2:0-Heimführung gegen Moreirense hatten die Scharlachroten das Spiel unter Kontrolle, doch nach dem Anschlusstreffer wendete sich spätestens in der 33. Minute alles zum Bösen.

Als Alexander Bah seinen Gegenspieler Benny bedrängen wollte, verletzte er sich schwer und wurde durch António Silva ersetzt. In der und 42. Minute versuchte Manu Silva, einen Ball abzufangen und musste mit starken Schmerzen ebenfalls das Spielfeld verlassen.

Am nächsten Tag wurde das befürchtete Szenario bestätigt: Beide Spieler hatten sich das Kreuzband gerissen und werden in dieser Saison nicht mehr spielen. Bah ist der einzige etatmäßige Rechtsverteidiger in der ersten Mannschaft, Manu Silva war in der Winterpause für 12 Millionen Euro gekommen und hat bislang erst zwei Spiele absolviert.

Winner: Die Antwort von Kolo Muani

Der Ex-Frankfurter Randal Kolo Muani, der bei PSG von Luis Enrique aussortiert wurde, bekam bei Juventus ein zweites Leben geschenkt. Der französische Stürmer erzielte einen Doppelpack gegen Como und sicherte Juve nicht nur den Sieg, sondern wurde auch zum ersten Spieler seit Einführung der Dreipunkteregel, der in seinen ersten drei Serie-A-Spielen traf.

Das sind fünf Tore in drei Spielen für Juventus und mehr als die Hälfte der neun Tore, die ihm in 40 Spielen für PSG in der letzten Saison gelungen waren. Ein Tapetenwechsel, von dem offenbar alle profitiert haben.

Loser: Das ist kein Fußball!

Bereits die zweite Woche in Folge ist der brasilianische Fußball Schauplatz gewalttätiger Auseinandersetzungen. Am Sonntag wurden vor dem Derby zwischen Atlético-MG und Cruzeiro Fans mit Eisenstangen und pyrotechnischem Material attackiert.

Mehr als 100 Personen waren an den Konflikten beteiligt, die zwei Personen in ernstem Zustand ins Krankenhaus gebracht haben.