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Fanatische Fans und Buchwald-Historie: Japans "Red Devils" aus Urawa bei der Klub-WM

Die Urawa Reds wollen bei der FIFA Klub-WM 2025 für Überraschungen sorgen.
Die Urawa Reds wollen bei der FIFA Klub-WM 2025 für Überraschungen sorgen.YUICHI YAMAZAKI/AFP
Wenn am 14. Juni 2025 die neu gestaltete Klub-Weltmeisterschaft in den USA startet, wird ein japanischer Verein besonders im Fokus stehen: die Urawa Red Diamonds. Angetrieben von mehr als 5.000 lautstarken Fans, betreten die „Reds“ aus dem Vorort Urawa bei Tokio die große internationale Bühne – mit viel Leidenschaft, Stolz und einer ordentlichen Portion Rebellion.

Schon optisch erinnern die Urawa Reds an Manchester United – rote Trikots, weiße Hosen, schwarze Stutzen – und auch die Abkürzung MUFC (Mitsubishi Urawa Football Club), die auf die Ursprünge als Werksmannschaft von Mitsubishi zurückgeht, lässt die Verbindung zur englischen Fußball-Ikone erahnen. Während United bei dieser Klub-WM fehlt, ist Urawa als dreifacher Sieger der asiatischen Champions League Japans einziger Vertreter bei dem erstmals mit 32 Teams ausgetragenen Turnier.

In der Vorrunde treffen die Reds auf prominente Gegner: Inter Mailand, River Plate und Monterrey. Ein harter Prüfstein, doch das Team von Trainer Maciej Skorza, der 2023 zum zweiten Mal die asiatische Königsklasse mit Urawa gewann, sieht darin keine Bürde, sondern eine Gelegenheit. „Es ist eher eine Motivation als eine Ablenkung“, sagt der Norweger Marius Hoibraten, einer der wenigen ausländischen Profis im Kader. „Die Möglichkeit, gegen die besten Mannschaften der Welt zu spielen, ist für uns etwas ganz Besonderes.

Urawa Red Diamonds: Ein Team mit Geschichte – und Schattenseiten

Die Urawa Red Diamonds sind einer der traditionsreichsten und beliebtesten Clubs Japans. Ihr Heimstadion in Saitama fasst über 50.000 Zuschauer, die Stimmung gilt als elektrisierend – manchmal allerdings auch als problematisch. Die selbsternannten „Ultras“ des Vereins sorgten in der Vergangenheit wiederholt für Negativschlagzeilen: Ausschreitungen, rassistische Banner, Bedrohung gegnerischer Fans. 2014 musste ein Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden, 2023 wurde der Klub sogar vom nationalen Pokal ausgeschlossen.

Die Fans selbst sehen sich jedoch missverstanden. „Leute denken, wir seien furchterregend, aber das stimmt nicht“, meint Urawa-Fan Kakeru Inoue. „Ich nehme Kollegen mit ins Stadion, um ihnen zu zeigen, wie leidenschaftlich und positiv die Stimmung wirklich ist.

Sportlich ist Urawa trotz seiner Popularität kein Seriensieger: Die J. League gewann man bislang nur einmal – 2006 unter dem Deutschen Guido Buchwald. Auf internationaler Ebene war man erfolgreicher. Neben den drei Titeln in der AFC Champions League (zuletzt 2023), stand man auch bei der Klub-WM 2023 im Halbfinale, unterlag dort allerdings deutlich mit 0:3 gegen Manchester City.

Für Torhüter Shusaku Nishikawa, eine der erfahrenen Stimmen im Team, ist die Klub-WM 2025 eine besondere Bühne: „Es ist ein Wettbewerb, der weltweit viel Aufmerksamkeit erzeugt. Wer weiß, ob je wieder ein japanisches Team teilnehmen wird.

Klub-WM 2025 als neue Bühne

Mitten in der laufenden J. League-Saison – die in Japan von Februar bis Dezember läuft – stellt die Klub-WM eine Herausforderung dar. Doch Urawa hat stark in die Spielzeit 2025 gestartet und könnte nach Platz 13 im Vorjahr sogar im Titelkampf mitmischen. Das internationale Turnier könnte dabei auch für Rückenwind sorgen.

Für viele Fans ist der Auftritt in den USA eine Gelegenheit, ein anderes Bild von sich zu zeigen. Der langjährige Anhänger Nakaji bringt es auf den Punkt: „Ultrakultur – das bekommst du nur in Urawa. Kein anderer Verein in Japan kann mit uns mithalten.

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