Die Beziehung zwischen Messi und PSG begann lange vor seiner Ankunft in Paris. Schon im Frühjahr 2013 traf der Argentinier mit dem FC Barcelona im Viertelfinale der Champions League auf die Pariser. Ein frühes Tor im Hinspiel im Parc des Princes, eine verletzungsbedingte Auswechslung, und ein später Ausgleich durch Matuidi sorgten für ein dramatisches Duell, das Barça dank der Auswärtstorregel überstand – auch weil ein nur halbfitter Messi im Rückspiel nach seiner Einwechslung entscheidend zum Ausgleich beitrug. Es war der erste Stich, den Messi PSG versetzte – weitere sollten folgen.
2015 dominierte Barça PSG erneut in der Champions League, diesmal klar mit 3:1 und 2:0. Doch das bitterste Kapitel für Paris sollte 2017 folgen: Das legendäre 6:1 im Rückspiel nach einem 4:0-Hinspielsieg, eine der spektakulärsten Aufholjagden der Fußballgeschichte. Messi war an jenem Abend nicht der herausragende Mann – das war Neymar –, doch sein ikonisches Jubelbild vor der Fankurve wurde zum Symbol eines weiteren demütigenden Abends für PSG.
Im Sommer 2021 wechselte Lionel Messi schließlich selbst in die französische Hauptstadt. Aufgrund finanzieller Zwänge war es Barcelona nicht möglich, den Vertrag mit seinem langjährigen Aushängeschild zu verlängern – PSG nutzte die Gunst der Stunde und sicherte sich die Dienste des bis dahin sechsfachen Ballon d’Or-Gewinners. Die Ankunft Messis, Seite an Seite mit Neymar und Mbappé, ließ die Fußballwelt staunen.
Messis Zeit in Paris bleibt ungekrönt
Doch was als fußballerischer Traum begann, endete ernüchternd. Die erste Saison war geprägt von Anpassungsschwierigkeiten, die zweite zeigte eine verbesserte Statistik (insgesamt 32 Tore und 35 Vorlagen in 75 Spielen), aber sportlich blieben die ganz großen Erfolge aus. Zwei frühe Champions-League-Ausscheiden – gegen Real Madrid und Bayern München – ließen die Beziehung zwischen Klub und Superstar erkalten. Der Funke wollte nie wirklich überspringen.
Ende 2022 begannen Verhandlungen über eine Vertragsverlängerung. Doch beide Seiten erkannten, dass es nicht passen würde. PSG stellte sich neu auf, setzte voll auf Kylian Mbappé, während Messi den Schritt über den Atlantik wagte und bei Inter Miami einen Neuanfang startete. Ohne großes Drama, aber auch ohne Wehmut.
In Interviews nach seinem Abschied sprach Messi offen über seine Unzufriedenheit während seiner Zeit in Paris – Aussagen, die in der französischen Presse und bei PSG-Verantwortlichen für Missstimmung sorgten. Angesichts des millionenschweren Gehalts, das der Weltmeister von 2022 kassierte, wirkte die Kritik für viele wie ein Schlag ins Gesicht.
Wiedersehen bei der Klub-WM am Sonntag
Und doch treffen sich die Wege beider Parteien nun wieder. Nach einem Remis gegen Palmeiras (2:2) rutschte Inter Miami auf Platz zwei der Gruppe A und bekommt es nun ausgerechnet mit PSG zu tun. Der amtierende Champions-League-Sieger präsentiert sich runderneuert – viele Gesichter aus Messis Zeit sind nicht mehr dabei.
Für Messi ist es eine Gelegenheit, sportlich ein Ausrufezeichen gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber zu setzen – vielleicht auch ein letztes Mal. Ob ihn dabei sentimentale Gefühle begleiten, bleibt offen. Vieles deutet darauf hin, dass dieses Kapitel für ihn längst abgeschlossen ist. Doch der Fußball schreibt seine eigenen Geschichten – und manchmal lässt er Vergangenheit und Gegenwart aufeinanderprallen.
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