EXKLUSIV: Ivan Rakitic über Lamine Yamal, Luka Modric und "das Beste" im Fußball

Ivan Rakitic spielte von 2014 bis 2020 für Barcelona
Ivan Rakitic spielte von 2014 bis 2020 für BarcelonaFranco Romano / SportPhoto24 / DPPI via AFP / Profimedia

Ivan Rakitic kennt die Höhen und Tiefen des Spitzenfußballs wie kaum ein anderer. Im exklusiven Gespräch mit Flashscore spricht der frühere Barcelona-Spieler über das rasante Wachstum von Lamine Yamal, warnt das Supertalent jedoch gleichzeitig vor den Schattenseiten des Geschäfts – und erklärt, warum der Youngster seinen eigenen Weg gehen muss. Zudem sprach der Vizeweltmeister von 2018 über seine Zeit mit Lionel Messi, Luis Suárez und Neymar sowie seiner besonderen Verbindung zu dem langjährigen Nationalmannschaftskollegen Luka Modric.

Rakitic hat in sechs Jahren beim FC Barcelona mit einigen der größten Fußballer der Geschichte zusammengespielt. Umso beeindruckter zeigt sich der Kroate nun vom Aufstieg des 17-jährigen Lamine Yamal: "Ich würde sagen, Lamine ist ein außergewöhnlicher Spieler, und ich bin stolz darauf, wie er sich entwickelt", erklärte Rakitic.

"Alles läuft in die richtige Richtung. Aber er hat auch erkannt, dass der Fußball schwierige Seiten hat – Verletzungen, Erwartungsdruck, ständige Belastung", so der 37-Jährige weiter.

Rakitic sieht Lamine Yamal nicht als Messi-Nachfolger
Rakitic sieht Lamine Yamal nicht als Messi-NachfolgerFrancisco Macia, Magara Press SL / Alamy / Profimedia

MSN "das Beste, was dem Fußball passieren konnte"

Der Ex-Barca-Profi betonte dennoch: "Ich würde ihn nicht mit Messi, Suárez oder Neymar vergleichen. Er muss seinen eigenen Weg gehen. Barcelona und Spanien haben mit ihm etwas Besonderes, und wir müssen ihm helfen, mit dem Druck umzugehen."

Rakitic spielte mit Messi, Suarez und Neymar zusammen
Rakitic spielte mit Messi, Suarez und Neymar zusammenAdam Davy / PA Images / Profimedia

Mit Lionel Messi, Luis Suárez und Neymar bildete Rakitic einst die Schaltzentrale hinter einer der gefährlichsten Offensivreihen der Fußballgeschichte. Laut dem Kroaten sei das MSN-Trio "das Beste, was dem Fußball passieren konnte": "Für mich war es ein Vergnügen, nicht nur mit ihnen auf dem Platz zu stehen, sondern auch täglich mit ihnen zu trainieren."

Macht Modric noch mehrere Jahre weiter?

Lobende Worte gab es auch für den langjährigen Weggefährten in der kroatischen Nationalmannschaft, Luka Modric: "Ich habe eine besondere Verbindung zu Luka", so Rakitic: "Wir sind beide jung ins Nationalteam gekommen. Er ist nicht nur ein außergewöhnlicher Spieler, sondern auch ein außergewöhnlicher Mensch."

Rakitic und Modric wurden mit Kroatien 2018 Vizeweltmeister
Rakitic und Modric wurden mit Kroatien 2018 VizeweltmeisterFRANCK ROBICHON / EPA / Profimedia

Der Madrilene gewann 2018 den Ballon d’Or und ist heute beim AC Mailand aktiv: "Ich glaube, in Mailand ist man sich noch gar nicht bewusst, wie viel Glück man hat, Luka im Verein zu haben. Es ist etwas Einzigartiges und Besonderes, so einen Spieler in der Kabine und auf dem Platz zu haben. Es ist beeindruckend, wie er in seinem Alter noch spielt. Und ich persönlich glaube, Luka kann noch einige Jahre weitermachen."

Modric habe eine Aura, die unabhängig von Vereinsfarben faszinierend sei: "Es spielt keine Rolle, ob man Fan von Real Madrid, Milan oder Kroatien ist – man muss Luka einfach mögen."

Lob für Luis Enrique – und eine erfolgreiche Barca-Ära

Seine erfolgreichste Zeit erlebte Rakitic unter Trainer Luis Enrique. In dessen erster Saison gewann Barcelona das Triple. "Ich könnte einen ganzen Tag über Luis Enrique sprechen", schwärmte der heutige technische Direktor von Hajduk Split: "Sehr akribisch, sehr detailverliebt – deshalb erzielt er solche Ergebnisse. Es überrascht mich überhaupt nicht, dass er mit PSG so erfolgreich ist."

Nach seinem Abschied aus Barcelona kehrte Rakitic zu Sevilla zurück und wurde zu einer der prägenden Figuren des Vereins: "Ich weiß, dass es für den Klub aktuell nicht einfach ist", kommentierte er die Situation des aktuellen Tabellenneunten der LaLiga: "Aber ich sehe, dass es in die richtige Richtung geht. Der neue Trainer bringt viel Energie auf den Platz, und die Verbindung zur Mannschaft ist spürbar."