Hansi Flick war außer Rand und Band. Wie ein Flummi hüpfte der Ex-Bundestrainer durch die Coaching Zone des Estadio Metropolitano, und es schien so, als könne er selbst nicht begreifen, was sein Team gerade vollbracht hatte. Mit den Worten "unglaublich" und "fantastisch" versuchte Flick den Comeback-Wahnsinn des FC Barcelona später irgendwie in Worte zu fassen.
0:2 hatten die Blaugrana bei Verfolger Atlético Madrid schon zurückgelegen, ehe in den letzten 20 Minuten eine spektakuläre Aufholjagd gelang. Als Jungstar Lamine Yamal (90.+2) und Ferran Torres (90.+8) das Spiel in der Nachspielzeit mit ihren Treffern endgültig auf den Kopf stellten, gab es kein Halten mehr.

"Für die Fans und alle anderen war es ein großartiges Spiel, für die Trainer eher nicht. Aber das ist egal, wir haben drei wichtige Punkte gewonnen", sagte Flick. Wohl wahr: Mit dem beeindruckenden Erfolg konterte Barca aber nicht nur den Sieg von Real Madrid vom Vortag und eroberte die Tabellenführung vor dem punktgleichen Erzrivalen in La Liga zurück.

"Reaktion eines Spitzenreiters"
Die Katalanen sendeten auch ein klares Zeichen an Borussia Dortmund: In dieser Form dürfte Barcelona für den wankenden BVB im Viertelfinale der Champions League nur schwer zu bezwingen sein.
Julián Álvarez (45.) und Alexander Sörloth (70.) trafen für Atlético, ehe das Flick-Team einen Gang hochschaltete. Erst glichen Robert Lewandowski (72.) und Torres (78.) aus, dann schlugen Yamal und erneut Torres zu.

Von einem "Coup" schrieb am Montag die Marca, von einer "Reaktion eines Spitzenreiters" die As. "Die Mentalität war unglaublich. Die Art und Weise, wie wir gewonnen haben, war fantastisch", schwärmte Flick, der mit seiner Mannschaft weiterhin das Triple jagt.
In der Meisterschaft beträgt der Vorsprung auf den Dritten Atlético nun vier Punkte, zudem hat Barca ein Spiel weniger absolviert als die beiden Madrider Klubs.