Thomas Müller hat sich nach drei Spielen Pause standesgemäß mit einer Torvorlage zurückgemeldet, den nächsten Sieg mit seinen Vancouver Whitecaps aber verpasst. Das Vereinsidol des FC Bayern kam mit den Kanadiern in der nordamerikanischen Fußball-Liga MLS bei den Seattle Sounders nicht über ein 2:2 (0:0) hinaus. Mit jetzt 57 Punkten aus 31 Spielen liegen die Whitecaps aber gleichauf mit dem San Diego FC an der Spitze der Western Conference.
Müller, der zuletzt wegen Adduktorenproblemen gefehlt hatte, bereitete das 1:0 von Brian White vor (52.). Für White war es der 16. Saisontreffer. In der 62. Minute wurde der 36-jährige Müller für Sebastian Berhalter ausgewechselt, der nach einem zwischenzeitlichen 1:2-Rückstand das 2:2 für Mathías Laborda auflegte (69.).
Zum Match-Center: Seattle Sounders vs. Vancouver Whitecaps
Die Whitecaps sicherten sich mit dem Unentschieden zum achten Mal (Rekord) den "Cascadia Cup". Dieser Titel wird traditionell innerhalb der Saison zwischen Vancouver, den Sounders und den Portland Timbers in der Region Pacific Northwest ausgespielt. Müller nahm den Cup nach dem Spiel unter dem Jubel der Teamkollegen entgegen.
Außerdem ist seiner Mannschaft ein Rang unter den besten vier Teams der Western Conference sicher, was gleichbedeutend ist mit dem Heimrecht im entscheidenden Spiel der "Best-of-three-Serie" in der ersten Play-off-Runde.
Müllers früherer DFB-Kollege Marco Reus dagegen verpasste wegen einer Oberschenkelverletzung das vierte Spiel in Serie. Ohne den früheren Dortmunder setzte sich Meister Los Angeles Galaxy 4:1 (3:1) gegen Sporting Kansas City durch. LA bleibt jedoch Letzter im Westen.
Klopp besucht New-York-Derby
Jürgen Klopp prophezeit der nordamerikanischen Fußballliga MLS unterdessen eine goldene Zukunft. Die Qualität in der Liga mit Weltstar Lionel Messi sowie den früheren deutschen Nationalspielern Thomas Müller und Marco Reus sei bereits jetzt "wirklich, wirklich gut", sagte Klopp bei einem Besuch in New York und ergänzte: "Ich bin mir zu 100 Prozent sicher, dass wir in fünf Jahren ganz anders über die MLS sprechen werden. Sie wird wachsen und wachsen."
Der globale Fußballchef von Red Bull weilte im Big Apple beim "Hudson River Derby" zwischen den New York Red Bulls und New York City FC (2:3). Zuvor besuchte er das Trainingszentrum "seines" MLS-Klubs in Morris Township, New Jersey und zeigte sich "sehr, sehr beeindruckt" von den Bedingungen vor Ort: "Von sowas träumst du nicht mal. Das ist wirklich das nächste Level."
Seit seinem Amtsantritt als "Head of Global Soccer" tourt Klopp zu den internationalen Fußball-Standorten des Konzerns. Sein Ziel: eine einheitliche Spielphilosophie und ein gemeinsames Mindset über alle Klubs hinweg zu etablieren.
Trotz seiner neuen, etwas distanzierteren Rolle bleibt der 58-Jährige emotional involviert: "Wenn man verantwortlich ist, sind Derbys nicht wirklich zum Genießen da – das ist etwas für die Fans", sagte er mit einem Augenzwinkern.