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Einer von vielen beim FC Chelsea? Warum sich der Garnacho-Transfer endlich auszahlt

Alejandro Garnacho bei seiner Vorstellung beim FC Chelsea
Alejandro Garnacho bei seiner Vorstellung beim FC ChelseaFC Chelsea

Chelseas Entscheidung, bei Alejandro Garnacho volles Risiko zu gehen, erweist sich zunehmend als goldrichtig. Der 21-jährige Argentinier wechselte im Sommer für rund 45 Millionen Euro von Manchester United an die Stamford Bridge. Während die Ablösesumme für einen talentierten Flügelspieler mit Premier-League-Erfahrung als angemessen galt, war es vor allem Garnachos Ruf als „Unruhestifter“, der Zweifel aufkommen ließ.

Bei Manchester United war Garnacho in den Monaten vor seinem Abgang Teil der sogenannten „Bomb Squad“: jener Gruppe von Spielern, die keine Zukunft mehr unter Trainer Ruben Amorim hatten. Der endgültige Bruch kam vor dem Europa-League-Finale gegen Tottenham, als Amorim ihm einen Startplatz verweigerte. Nach dem verlorenen Endspiel (0:1) äußerte Garnacho öffentlich Kritik an seinem Trainer und deutete seinen Wechselwunsch an.

Auch Auftritte in den sozialen Medien sorgten wiederholt für Unmut, nicht zuletzt durch die impulsiven Kommentare seines Bruders, der Uniteds Umgang mit Garnacho kritisierte. Als Chelsea die Gelegenheit nutzte, ihn zu verpflichten, galt das Engagement daher als gewagtes Experiment.

Ein zögerlicher Start und der Durchbruch gegen Liverpool

Ohne reguläre Vorbereitung tat sich Garnacho zunächst schwer, in Chelseas System unter Enzo Maresca Fuß zu fassen. Sein erster Startelfeinsatz im League Cup gegen Lincoln war solide, aber unspektakulär. Das änderte sich jedoch beim Premier-League-Debüt gegen Liverpool. Bei dem intensiven 2:1-Sieg war Garnacho der auffälligste Offensivspieler und trug entscheidend dazu bei, dass Chelsea die rechte Abwehrseite der Reds immer wieder erfolgreich attackierte.

Seit diesem Spiel ist der Flügelstürmer Stammspieler auf der linken Außenbahn. Neuzugang Jamie Gittens kommt seither hauptsächlich in Pokalspielen und leichteren Champions-League-Partien zum Zug. In sechs Startelfeinsätzen erzielte Garnacho bislang zwei Tore. Auch wenn keiner dieser Treffer zu einem Sieg führte, unterstreichen sie seinen wachsenden Einfluss auf Chelseas Offensivspiel.

Besonders sein Tor beim 2:2 gegen Qarabag, das eine drohende Blamage verhinderte, zeigte, wie sehr Maresca inzwischen auf ihn vertraut.

Marescas Plan: Vertrauen statt Druck

Enzo Maresca verfolgt mit seinem neuen Schützling eine klare Linie: Geduld und Vertrauen. Er weiß, dass Garnacho nur dann sein volles Potenzial entfalten kann, wenn er sich wertgeschätzt fühlt. „Garna macht seine Sache gut“, erklärte der Italiener vor dem League-Cup-Spiel gegen die Wolves. „Wir müssen ihn körperlich etwas steuern, weil er von United kam und nicht zu 100 Prozent fit war. Aber er arbeitet jeden Tag hart, wird immer besser und wir sind sehr zufrieden mit seiner Entwicklung.

Auch nach Rückschlägen lobte Maresca den jungen Argentinier für dessen Einsatz und Lernwillen. Schritt für Schritt etabliert sich Garnacho als feste Größe im Team und ist damit ein Sinnbild für Chelseas langfristige Strategie, junge Spieler zu fördern und geduldig aufzubauen.