Leeds hingegen benötigt die drei Punkte dringend, um sich weiter von den Abstiegsrängen zu entfernen. Ein Erfolg würde den Vorsprung auf die letzten vier Plätze auf fünf Zähler anwachsen lassen. Die Mannschaft von Daniel Farke reist zudem mit Rückenwind an: In den letzten fünf Premier-League-Spielen blieb Leeds ungeschlagen.
Zum Match-Center: FC Liverpool vs. Leeds United
Ein Beleg dafür ist das spektakuläre 3:3-Unentschieden in Yorkshire. Dieses Spiel hat deutlich gemacht, wozu Leeds in der Lage ist, wenn man sie unterschätzt. Dennoch steht den Gästen eine schwere Aufgabe bevor: Noch nie in der Vereinsgeschichte gelang es Leeds, zwei Auswärtsspiele in Folge an der Anfield Road zu gewinnen.
Auch die Statistik spricht gegen die Whites. Von den letzten 16 Auswärtsspielen bei amtierenden Erstliga-Meistern konnte Leeds nur eines gewinnen (fünf Unentschieden, zehn Niederlagen). Der letzte derartige Erfolg datiert aus dem Mai 2003, als Mark Viduka beim 3:2 gegen Arsenal spät traf.
Hinzu kommt: Leeds wartet seit dem Sieg bei den Wolverhampton Wanderers im September auf einen weiteren Auswärtserfolg und ist seit sechs Spielen in der Fremde sieglos.
Januar liegt Leeds – Anfield eher nicht
Trotz aller Negativserien gibt es für Leeds einen Hoffnungsschimmer. In den letzten zehn Ligaspielen im Januar blieb der Klub ungeschlagen (sechs Siege, vier Unentschieden). Nur Arsenal weist aktuell mit elf ungeschlagenen Januar-Partien eine bessere Serie auf.
Der letzte Neujahrssieg gelang Leeds 2024 gegen Birmingham City. Das bevorstehende Spiel ist zudem das erste Erstligaspiel am 1. Januar für Leeds seit dem Jahr 2003.
Auch Liverpool hatte in dieser Saison mit Schwankungen zu kämpfen, verlor jedoch nur zwei der bisherigen neun Heimspiele in der laufenden Premier-League-Saison an der Anfield Road. In den vergangenen Wochen zeigte die Formkurve klar nach oben: Siege gegen Brighton, Tottenham Hotspur und Wolverhampton belegen den Aufwärtstrend.
Wirtz im Aufschwung – Ausfälle im Angriff
Zuvor hatte Liverpool nur zwei der zehn Ligaspiele gewinnen können – ein Hinweis darauf, dass Trainer Arne Slot inzwischen die richtigen Stellschrauben gefunden hat.
Ein Profiteur dieser Entwicklung ist Florian Wirtz. Der deutsche Offensivspieler benötigte Anlaufzeit, meldete sich zuletzt jedoch eindrucksvoll zurück: In den vergangenen beiden Spielen steuerte er jeweils ein Tor und eine Vorlage bei, nachdem er zuvor in 15 Ligapartien ohne direkte Torbeteiligung geblieben war.
Dieser Formanstieg kommt gelegen, denn Mohamed Salah fehlt weiterhin aufgrund des Afrika-Cups, und Alexander Isak fällt nach seinem Beinbruch auf unbestimmte Zeit aus.
Im Angriff dürfte daher Cody Gakpo gemeinsam mit Hugo Ekitike auflaufen. Letzterer ist mit acht Treffern aktuell bester Torschütze der Reds und ligaweit Dritter. Gakpo wiederum könnte seine Neujahrstradition fortsetzen: Bereits 2024 und 2025 traf er zum Jahresauftakt. Ein weiteres Tor würde ihn mit Klublegende Ian Rush gleichziehen, der zwischen 1985 und 1987 jeweils am ersten Spieltag des Jahres erfolgreich war.
Torreiche Duelle und ein formstarker Calvert-Lewin
Die direkten Duelle zwischen Liverpool und Leeds versprechen Tore: In den letzten fünf Premier-League-Begegnungen fielen insgesamt 19 Treffer (drei Siege, ein Unentschieden, eine Niederlage aus Sicht der Reds).
Auf Seiten von Leeds richtet sich der Fokus zunehmend auf Dominic Calvert-Lewin. Der Stürmer hat sich in kürzester Zeit zum Publikumsliebling entwickelt und traf zuletzt in sechs Ligaspielen in Folge – eine Serie, die bei Leeds zuletzt John McCole in der Saison 1959/60 gelang. Insgesamt haben nur elf Spieler in der Geschichte der englischen Erstliga eine solche Torfolge geschafft.
Auffällig: Alle seine acht Saisontore erzielte Calvert-Lewin aus dem unmittelbaren Strafraumzentrum. Für Liverpool bedeutet das, ihn möglichst weit vom Tor fernzuhalten.

Angesichts seiner aktuellen Form darf der Engländer jedoch optimistisch sein – insbesondere gegen eine Liverpooler Defensive, die bei dauerhaftem Druck nicht immer sattelfest wirkte. Zudem fehlt Leeds mit Joe Rodon ein wichtiger Defensivspieler verletzt, was das Gleichgewicht in der Abwehr beeinflussen könnte.

