Rückkehrer Salah trumpft auf: Ein Rekord und große Emotionen

Arne Slot und Mo Salah
Arne Slot und Mo SalahCarl Recine / GETTY IMAGES EUROPE / Getty Images via AFP

Nach einer äußerst turbulenten Woche trumpft Mohamed Salah beim FC Liverpool auf. Die Wogen sind offenbar geglättet. Über die Zukunft des Ägypters wird trotzdem spekuliert.

Auf seiner emotionalen Ehrenrunde blickte Mohamed Salah mit feuchten Augen durch das Anfield und klopfte sich auf das Vereinswappen auf seiner Brust. Sichtlich gerührt registrierte der zuletzt so gescholtene Star des FC Liverpool, wie ihn Tausende Fans mit Gesängen und Sprechchören würdigten.

Salah lächelte und genoss. Dieser Moment gehörte ihm – und ließ zugleich Raum für Interpretationen. Manch ein Beobachter wähnte einen Abschied für immer.

Historische Torvorlage

Auf dem Rasen hatte der Ägypter zuvor seine Klasse aufblitzen lassen. Nach seiner zwischenzeitlichen Ausbootung in Folge eines brisanten Interviews war er am Samstag beim 2:0 (1:0) des englischen Meisters gegen Brighton & Hove Albion auf den Platz zurückgekehrt. Salah, in der 26. Minute für Joe Gomez eingewechselt, bereitete in der zweiten Halbzeit das 2:0 des Ex-Frankfurters Hugo Ekitiké per Ecke vor (60.).

Es war ein Assist für die Geschichtsbücher. Der Offensivstar, im Sommer 2017 von Jürgen Klopp verpflichtet, hat nun die meisten Torbeteiligungen in der englischen Topliga für einen Klub. Salah kann 277 Torbeteiligungen für die Reds vorweisen.

Zuvor hatte er sich den Rekord mit Wayne Rooney (Manchester United) geteilt. Reden wollte Salah im Anschluss nicht (schon wieder) – weder über seine Leistung, noch über seine Zukunft.

Slot beschwichtigt Streit

Liverpools Teammanager Arne Slot dagegen bezog Stellung. "Taten sprechen in dem Fall lauter als Worte", sagte der Niederländer: "Er hat so gespielt, wie es sich wohl jeder Fan, mich eingeschlossen, heute von ihm gewünscht hat." Und überhaupt: Zwischen ihm und Salah gebe es "keine Probleme zu lösen".

Wirklich? Zumindest als vorbelastet darf das Verhältnis zwischen dem Torjäger und seinem Coach trotz einer Aussprache am vergangenen Freitag bezeichnet werden.

Der Starspieler hatte zuletzt öffentlich seinen Unmut geäußert, nachdem Slot ihn beim 3:3 bei Leeds United zum wiederholten Male nicht eingesetzt hatte. Salah deutete gar seinen schnellen Abschied an. Anschließend nahm Slot den 33-Jährigen nicht mit nach Italien, wo die Reds in der Champions League ein schmeichelhaftes 1:0 bei Inter Mailand einfuhren.

Abschied aus Liverpool?

Nun ist Salah erst einmal wieder weg, in gegenseitigem Einvernehmen wohlgemerkt. Der Nationalspieler, der erst im April einen neuen hochdotierten Zweijahresvertrag unterschrieben hatte, reist zum Afrika-Cup. Die Dauer seiner Abwesenheit hängt letztlich davon ab, wie weit Ägypten beim Turnier in Marokko kommt. Das Finale findet am 18. Januar statt.

Womöglich kehrt Salah gar nicht mehr zum Klub von Nationalspieler Florian Wirtz zurück. Dass Salahs Familie beim Spiel gegen Brighton im Stadion war, wurde als Indiz für einen Abschied der Klubikone, die schon länger mit einem Wechsel nach Saudi-Arabien in Verbindung gebracht wird, gewertet.