Slot steht zu Salah-Ausschluss: Doch wie geht es mit der Liverpool-Legende weiter?

Arne Slot äußerte sich bei der PK zur Salah-Thematik und dem Spiel gegen Brighton
Arne Slot äußerte sich bei der PK zur Salah-Thematik und dem Spiel gegen BrightonFoto von DOMENICO CIPPITELLI / NURPHOTO / NURPHOTO VIA AFP

Als Liverpool-Trainer Arne Slot am Freitagmorgen zur Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Brighton & Hove Albion antrat, bestimmte der Disput mit Liverpool-Legende Mo Salah erwartungsgemäß die Fragen der Journalisten.

Nach Salahs heiklen Aussagen gegen Trainer und Vereinsführung nach dem 3:3-Unentschieden am Samstag in Leeds ließ Slot den Stürmer beim Champions-League-Sieg unter der Woche bei Inter Mailand zu Hause. Bei seiner ersten Frage am Freitagmorgen vor dem Duell mit Brighton an der Anfield Road wurde Slot um ein Update zur Kontroverse gebeten.

"Ich werde heute Morgen ein Gespräch mit Mo führen und das Ergebnis wird bestimmen, wie es weitergeht", erklärte der Niederländer seine Herangehensweise. In den folgenden Tagen will Slot viel mehr mit als über den Ägypter sprechen. "Was ich brauche, ist ein Gespräch mit ihm, und das nächste Mal, wenn ich über Mo spreche, sollte das mit ihm gemeinsam sein und nicht hier", versucht der 47-Jährige, die Fragen der Reporter zu bändigen und deutet vergangene Gespräche an, "es gab seit letzter Woche viele Gespräche zwischen seinen Vertretern und unseren."

Schwere Entscheidung gemeinsam getroffen

Die Entscheidung ihn nicht mit nach Italien zu nehmen, habe Slot weder alleine getroffen, noch habe der Verein dieses Vorhaben ohne seine Zustimmung durchgesetzt. "Wer hat entschieden? Ich denke, wir haben als Verein gemeinsam beschlossen, ihn nicht mit nach Inter zu nehmen, und ich war Teil dieser Entscheidung. Ich stehe immer im Austausch mit dem Verein, was Aufstellung und Kader angeht, das liegt aber letztlich bei mir. Ich spreche häufiger mit Richard Hughes als mit Michael Edwards, wir tauschen uns über viele Dinge aus", beschreibt Liverpools Trainer den Prozess vor der Champions-League-Partie.

"Ich sehe keinen Grund, warum ich nicht wollen sollte, dass er bleibt", stärkt er seinem Angreifer gleichzeitig öffentlich den Rücken,"dieser Klub hat mit Mo viele Spiele gewonnen".

Und im besten Fall für den aktuellen Meister wäre ein Sieg am kommenden Wochenende, vielleicht ja schon wieder mit Mo Salah in den Reihen der Reds, denn der Rechtsaußen war in den letzten Monaten bei weitem nicht der einzige Profi, der unter seinen Möglichkeiten geblieben ist.

Zum Match-Center: Inter Mailand vs. FC Liverpool

Anfield-Form nicht das einzige Problem

Tatsächlich zeigte sich Slot nach dem Sieg in Mailand heute gut gelaunt und wollte den Fokus schnell auf den nächsten Gegner Brighton richten.

Auf die Seagulls angesprochen, wollte Slot den Blick auf sein eigenes Team lenken: "Wir haben in den letzten vier Spielen gezeigt, dass wir schwer zu schlagen sind und es für Gegner nicht leicht ist, Torchancen gegen uns zu kreieren. Die Mannschaft hat enorm viel investiert."

Die Terminhetze im Profifußball schreitet weiter voran. Für viel Training werde es aufgrund der zahlreichen Spiele nicht gereicht haben, dennoch ist der Niederländer nicht unzufrieden. "Wir hatten etwas Pech mit den Ergebnissen, aber große Widerstandskraft bewiesen – vier Spiele in zehn Tagen, obwohl viele Spieler gefehlt haben. Das ist ein großes Kompliment an die Jungs", stärkt er seiner Mannschaft weiter den Rücken.

Letzten Partien: FC Liverpool
Letzten Partien: FC LiverpoolFlashscore

Angesprochen auf die überraschend niedrige Punkteausbeute an der heimischen Anfield Road, will sich der Hauptübungsleiter der Reds lieber auf die algemeinen Probleme seiner Mannschaft fokussieren. "Wir haben sowohl in der Heimtabelle als auch auswärts zu oft Probleme gehabt", setzt er die geholten 13 von 21 möglichen Punkte in Relation. 

Der Niederländer gab zudem zu, dass gegnerische Trainer mittlerweile gezielt – auch körperlich – die Abwehr von Liverpool ins Visier nehmen. "Bedrohung durch Brighton? Ich habe es schon gesagt, es ist so offensichtlich: Wenn man sich die Liga anschaut, ist sie viel direkter geworden. Es gibt die Liga – und dann gibt es Liverpool, was die Spielweise der Teams angeht", analysiert Slot die Herangehensweise der anderen Premier-League-Teams gegen Liverpool.

Stürmer rücken in den Fokus

Nach einer Einschätzung zu den Sommer-Neuzugängen Alexander Isak und Hugo Ekitike gefragt, betont Slot, dass beide mit zunehmender Spielpraxis immer besser in Form kommen.

"Was wir alle gesehen haben – und das ist ganz normal: Je mehr sie spielen, desto besser passen sie sich an und desto besser funktioniert das Zusammenspiel. Die beiden anderen Neuner bei Inter sind es gewohnt, zusammenzuspielen", macht Slot Hoffnung auf eine baldige Leistungsexplosion der Angreifer, die im Sommer für viel Geld zu Liverpool gewechselt waren. 

Gegen Inter Mailand standen beide in der Startelf und das könnte erst der Anfang einer fruchtbaren Partnerschaft zwischen dem Schweden und dem Franzosen werden. "Es war erst das zweite Mal, dass sie gemeinsam auf dem Platz standen, und ich denke, wir werden das künftig noch öfter sehen. Alex hat in der ersten Halbzeit einen Schlag abbekommen, mal sehen, ob er morgen von Anfang an spielen kann", geht der Coach auf die Pläne mit seinen Starstürmern ein.

Nachgehakt, ob es Zeit für einen Taktikwechsel und einen direkteren Stil wie bei den gegnerischen Trainern sei, räumt Slot ein, dass Isak und Ekitike diese Option bieten.

Arne Slot bieten sich viele Möglichkeiten mit dem Kader des FC Liverpool. Nun liegt es an ihm und seinem Team die richtige Spielidee zu finden, um die Reds wieder in ruhigere Gewässer zu manövrieren. 

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