Warum Crystal Palace Sturmstar Jean-Philippe Mateta womöglich nicht halten kann

Jean-Philippe Mateta von Crystal Palace im Spiel gegen Manchester United
Jean-Philippe Mateta von Crystal Palace im Spiel gegen Manchester UnitedSportimage / Alamy / Profimedia

Crystal Palace erlebt sportlich erfolgreiche Zeiten – trotz namhafter Abgänge. Trainer Oliver Glasner hat die Eagles nach dem Verlust von Michael Olise und Eberechi Eze sowie dem drohenden Abschied von Marc Guehi weiterhin auf Kurs gehalten. In der Premier League liegt der Klub auf Rang neun, nur fünf Punkte hinter dem Tabellenzweiten Manchester City. Doch ausgerechnet einer ihrer zentralen Leistungsträger könnte zum nächsten großen Thema werden: Stürmer Jean-Philippe Mateta.

Mateta hat sich in den letzten Jahren zu einer tragenden Säule des Teams entwickelt. Der kraftvolle Mittelstürmer, seit fünf Jahren im Verein, verkörpert einen Spielertypen, der in der modernen Premier League selten geworden ist: physisch dominant, kaum vom Ball zu trennen und in der Luft nahezu unbezwingbar. In dieser Saison traf er bereits siebenmal in 13 Ligaspielen und sogar in der Conference League.

Seine Gesamtbilanz kann sich ebenfalls sehen lassen: 45 Ligatore, neun Treffer in nationalen Pokalwettbewerben und ein Tor in Europa. Hinzu kommen sein unermüdlicher Einsatz und seine bemerkenswerte Rückkehr nach einer schweren Gesichtsverletzung im vergangenen Jahr, als er trotz 25 Stichen schnell wieder auf dem Platz stand. Kurzum: Mateta verkörpert die Mentalität, die Palace zu seinen jüngsten Erfolgen geführt hat.

Obwohl der Klub bereits an einer Vertragsverlängerung arbeitet und erste Gespräche positiv verlaufen sein sollen, hat Mateta sich noch nicht klar zu Crystal Palace bekannt. Dafür gibt es mehrere Gründe, die seine Zukunft unmittelbar beeinflussen könnten.

Die Weltmeisterschaft als Wegweiser

Mateta steht kurz vor einem entscheidenden Moment seiner Karriere. Nachdem er den Sprung ins französische Nationalteam geschafft und dort zwei Tore in drei Spielen erzielt hat, möchte er offenbar zunächst die Weltmeisterschaft abwarten. Ein starkes Turnier könnte sein Profil auf dem internationalen Markt weiter steigern und damit neue Optionen eröffnen.

Berichte deuten darauf hin, dass Mateta einen Wechsel in die italienische Serie A in Betracht zieht. AC Milan gilt dabei als potenzieller Interessent. Angesichts der aktuellen Form der Mailänder, die die Liga anführen und erst einmal verloren haben, ist ein solcher Wechsel sportlich äußerst attraktiv.

Mateta kann sich zudem an Beispielen orientieren: Spieler wie Scott McTominay, Kevin De Bruyne oder Rasmus Højlund haben nach ihrem Wechsel nach Italien große Entwicklungssprünge gemacht. Auch der Vergleich mit einem ähnlich gebauten Angreifer wie Romelu Lukaku zeigt, wie gut robuste Stürmer in der Serie A funktionieren können.

Unsicherheit um Glasners Zukunft

Ein weiterer Faktor ist die Vertragssituation von Trainer Oliver Glasner, dessen Arbeit Mateta schätzt. Glasner ist noch bis 2026 gebunden, hat aber öffentlich Unzufriedenheit über die Transferpolitik des Vereins geäußert. Er kritisierte, dass Palace im Sommer wichtige Chancen verpasst habe und nicht ausreichend in den Kader investiert habe. Und das gerade in einem Jahr, in dem der Verein erstmals europäisch vertreten ist.

Die Abgänge mehrerer Schlüsselspieler und die stockende Kaderverstärkung könnten Mateta daher das Gefühl vermitteln, dass der Klub sportlich einen Schritt vor und zwei zurück macht. Die Unsicherheit über Glasners langfristige Pläne könnte seine Entscheidung zusätzlich erschweren.

Der letzte große Wechsel?

Mit 28 Jahren befindet sich Mateta im besten Fußballeralter und steht womöglich vor dem entscheidenden Karriere-Schritt. Die Überlegung, dass die Chance auf einen Transfer zu einem europäischen Topklub nur einmal kommt, könnte entscheidend sein.

Crystal Palace ist dafür bekannt, seinen Leistungsträgern beim nächsten Karriereschritt keine Steine in den Weg zu legen – auch Olise und Eze glänzen nach ihrem Wechsel weiterhin. Der Klub wird vermutlich versuchen, jedes Angebot zu kontern und Matetas Loyalität auf die Probe zu stellen.

Selbst wenn es am Ende nicht genügt, kann Crystal Palace auf eine erfolgreiche gemeinsame Zeit zurückblicken – und darauf, dass Mateta erheblich zum sportlichen Aufstieg der Eagles beigetragen hat.

Jason Pettigrove
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