Mourinho verabschiedet sich von der Roma: Eine Überraschung ist das nicht

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Mourinho verabschiedet sich von der Roma: Eine Überraschung ist das nicht
Mourinho ist nicht mehr Roma-Trainer
Mourinho ist nicht mehr Roma-TrainerProfimedia
Plötzlich sind die Roma und José Mourinho nicht mehr zusammen. Eine überraschende Nachricht für diejenigen, die den italienischen Fußball nicht genau verfolgen. Eine verständliche Entscheidung dagegen für diejenigen, die die Giallorossi in den letzten zwei Monaten verfolgt hat.

Mourinho: International top, national enttäuschend

Mourinho kam im Sommer 2021 nach Rom und wurde von den Fans des AS Rom als neuer Kaiser der Stadt begrüßt. Und wie es sich für einen römischen Kaiser gehört, eroberte Mourinho Europa im Zuga, gewann 2022 die erste UEFA Conference League und erreichte 2023 das Finale der Europa League, in dem sich sein Team erst im Elfmeterschießen gegen Sevilla geschlagen geben musste.

Mourinho verlässt nach seiner Entlassung das Trainingsgelände der Roma
Mourinho verlässt nach seiner Entlassung das Trainingsgelände der RomaProfimedia

Die europäischen Erfolge reichten jedoch nicht aus, um die negativen Aspekte zu überwinden: Nach einem enttäuschenden neunten Platz in der Serie A und dem Aus inmder Coppa Italia gegen den Erzrivalen Lazio zog man die Reißleine.

Rom unter Mourinho: Zu viel Aggressivität?

Mourinhos Roma zeichnete sich durch die klassische Defensivtaktik des Trainers aus. Für zu viele negative Schlagzeilen und kritische Ansätze in den lokalen Medien sorgten aber vor allem die aggressive und aufgewühlte Atmosphäre innerhalb der Mannschaft.

Seit Beginn der Serie A 2021/22 hat nur Verona (245 Gelbe, 15 Rote Karten) mehr Verwarnungen erhalten als die Roma, die 227 Gelbe Karten und 14 Rote Karten kassiert hat. Von den Verwarnungen und Sperren für Mourinho selbst ganz zu schweigen: Der portugiesische Trainerstar hat in seinen 96 Spielen in der höchsten italienischen Spielklasse 11 Gelbe Karten und 7 Rote Karten erhalten.

Während Mourinhos Eskapaden nichts Neues waren und oft durch gute Ergebnisse in der Liga überdeckt wurden, war dies in Rom nicht der Fall. In den Saisons 2021/22 und 2022/23 belegte die Roma jeweils den sechsten Platz, derzeit ist man Neunter. In diesem Zeitraum haben sechs Mannschaften mehr Punkte gesammelt als Mourinhos Team. Zu wenig für Verein und Manager, die sich ehrgeizigere Ziele gesetzt hatten.

DIe Bilaz spricht gegen Mourinho

Mit 155 Punkten in 96 Serie-A-Spielen holt man im Schnitt nur 1,61 Punkte pro Spiel (44 Siege, 23 Remis, 29 Niederlagen). Von allen Roma-Managern mit mehr als 50 Spielen in der Ära der Drei-Punkte-Regel (seit 1994/95) steht der Portugiese am Ende der Liste.

Auch das Glück war dem zweifachen Champions-League-Sieger nicht hold. Er hatte mit vielen Verletzungen wie jenen von Zaniolo, Dybala, Pellegrini, El Shaarawy und Kumbulla, um nur einige zu nennen, zu kämpfen.

Dybala erlitt bei der Roma mehrere Verletzungen
Dybala erlitt bei der Roma mehrere VerletzungenProfimedia

Nach einer besseren Phase zu Beginn dieser Saison verfiel die Roma in den letzten Wochen in einen Negativ-Fall. Davon sollte sich Mourinho nicht mehr erholen, weshalb das Kapitel nun beendet ist.

Wie geht es weiter: Mourinho mit Optionen – Roma hofft auf Vereinslegende

Höchstwahrscheinlich wird Mourinho bald einen anderen Verein finden, auch wenn die Manager sicherlich die Karriereentwicklung des Portugiesen in Betracht ziehen werden. "Mou", der beim FC Porto die meisten Punkte pro Spiel sammelte und auch bei Chelsea, Inter Mailand und Real Madrid hervorrganede Ergebnisse erzielte, hat in den letzten Jahren durchaus abgebaut, was sich in einem Rückgang seines Punktedurchschnitts pro Spiel bei seinen letzten Jobs niederschlug.

Immerhin hat er beim AS Rom bewiesen, dass er nach wie vor in der Lage ist, in europäischen Wettbewerben Ergebnisse zu erzielen. Jede Mannschaft, die in ihrer Liga in der Schwebe hängt, aber nach Erfolg strebt, wird sich des Impacts eines Trainers bewusst sein, der seit seiner ersten großen Amtszeit als Porto-Trainer im Jahr 2002 alle seine Vereine in ein kontinentales oder nationales Pokalfinale geführt hat.

Was die Roma betrifft, so wird die Rückkehr von Vereinslegende Daniele De Rossi die Fans sicherlich positiv stimmen. Der ehemalige Mittelfeldspieler, der den Verein 2007/08 als Spieler zum Sieg der Coppa Italia und der Supercoppa führte, will dem Verein die erste nationale Trophäe seitdem bescheren. 

De Rossi trifft auf dem Trainingsgelände der Roma ein
De Rossi trifft auf dem Trainingsgelände der Roma einProfimedia

Für den letzten Titel in der Serie A muss man allerdings bis 2000/01 zurückgehen. Der Saison, in der Daniele De Rossi erstmals im Kader der Roma stand.