AC Milan vs. Lazio Rom (15 Uhr)
Weniger, weil man sich noch Hoffnung auf den Titel machte, kämpfte Lazio bis zuletzt noch fleißig um den Titel mit. Man wusste, es wäre nur eine Frage der Zeit ist, bis Napoli rechnerisch durch sein wird. Man wusste auch, dass im Kampf um einen Champions-League-Platz jeder einzelne Punkt dringend gebraucht wird.
Der Kampf im Spitzenfeld der Serie A ist eng und wird intensiv geführt. Lazio verschaffte sich einen 2:0-Heimerfolg über Sassuolo eine hervorragende Ausgangsposition.
Fünf der letzten sieben Ligaspiele konnte Lazio gewinnen und sich dadurch auf den zweiten Tabellenplatz absetzen. Prunkstück der Mannschaft von Maurizio Sarri ist schon die gesamte Saison über die Defensive.
16 der 19 Saisonsiege gelangen ohne Gegentreffer. Zudem spielte man dreimal torlos Unentschieden. Niemand hielt in dieser Serie A-Saison seinen Kasten öfter sauber als Ivan Provedel. Belohnt wurde der 29-Jährige dafür mit der erstmaligen Einberufung in die italienische Nationalmannschaft.
Vor eigenem Publikum gegen Cremonese brauchte der AC Milan zuletzt bis zur dritten Minute der Nachspielzeit, um den ersten Treffer zu erzielen. Junior Messias rettete mit seinem Freistoß den Rossoneri lediglich ein 1:1-Unentschieden.
Der Rückstand auf den Tabellenvierten Inter beträgt nun zwei Punkte. Will man noch unter die Top vier gelangen, darf man sich in den ausstehenden fünf Ligaspielen keine Blöße geben.
Dass Milan seine Stärken ebenfalls vorrangig in der Defensive hat, macht Fans des gepflegten Offensivfußballs für die Partie am Samstag wenig Hoffnung. Allerdings fielen in vier der letzten sechs direkten Duelle das erste Tor innerhalb der ersten zehn Minuten.
Nach der Verletzung von Zlatan Ibrahimovic ist Sturmspitze Olivier Giroud gefragt, er soll seine starke persönliche Bilanz gegen Lazio ausbauen. In bislang drei Duellen gegen die Hauptstädter erzielte er ebenso viele Treffer.
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AS Roma vs. Inter Mailand (18 Uhr)
Als José Mourinho im Sommer 2021 das Angebot der Roma annahm, war er sich bewusst, dass er zum ersten Mal eine italienische Mannschaft übernehmen würde, die mit dem Scudetto nichts zu tun haben würde.
Selbst kleine Pokale sind bei der Roma zur Seltenheit geworden. Dementsprechend wurde Erfolgsgarant Mourinho in der ewigen Stadt wie ein Messias empfangen. Immer noch werden kleine Rückschläge schnell verziehen. Der portugiesische Startrainer kann es sich auch erlauben, deutliche Kritik an seinem Kader zu üben, ohne dadurch selbst in die Schusslinie zu geraten.
Der Triumph in der UEFA Conference League vergangenes Jahr hat ihn unsterblich gemacht. Für die einst erfolgsverwöhnte Roma war es der erste Titel seit 2008. Außerdem haben die Fans der Giallorossi berechtigte Hoffnung, dass im Trophäenschrank demnächst Platz gemacht für einen weiteren Pokal gemacht werden muss. Man steht im Halbfinale der Europa League, trifft dort auf den Bundesligisten Bayer Leverkusen.
In der Serie A kämpft der vom US-amerikanischen Investor Dan Friedkin übernommene Traditionsverein noch um den vierten Platz. Gelingt es, diesen erfolgreich zu erobern, hätten die Hauptstädter zum ersten Mal seit 2018/19 wieder Gelegenheit an der Champions League-Gruppenphase teilzunehmen. Alles in allem scheint es unter Mourinho steil bergauf zu gehen.
Seine Verbundenheit mit dem Umfeld und sein Faible für ausgefeilte Defensivstrategien lassen sowohl die Eigentümer als auch die Anhänger der Roma hoffnungsvoll in die Zukunft blicken.
Gewinnt man das Heimspiel gegen seinen Ex-Verein Inter am Samstag (18 Uhr, live auf DAZN) – könnte man die Nerazzurri in der Tabelle überholen und sich im Spitzenfeld der Liga festsetzen. Misslingt dieses Unterfangen, müsste sich Mourinho jedoch für das vierte sieglose Spiel in Serie rechtfertigen.
Vor drei Tagen spielte man bei Aufsteiger Monza nur Unentschieden. Eine früh 1:0-Führung durch Stephan El Shaarawy wurde verspielt, auf den 1:1-Ausgleich durch Luca Caldirola fand man keine passende Antwort.
Inter gut in Schuss
Sein Ex-Verein Inter reitet unterdessen auf einer Erfolgswelle. Beim Auswärtsspiel gegen Hellas Verona feierte man ein Schützenfest, fertigte den Abstiegskandidaten mit 6:0 ab. Edin Dzeko und Lautaro Martinez trafen jeweils doppelt.
Die Abläufe im typischen 3-5-2 scheinen wieder zu stimmen, seine Stürmer befinden sich in herausragender Verfassung. In den vergangenen drei Ligaspielen erzielte Martinez fünf Treffer und gab eine Vorlage – Nebenmann Romelu Lukaku kam bei seinen letzten beiden Einsätzen auf zwei Tore und drei Assists.
Trainer Simone Inzaghi stand in der jüngeren Vergangenheit unter heftiger Kritik – hat aber mittlerweile aus einer verunsicherten Mannschaft wieder eine verschworene Einheit werden lassen.
Ihm gelang der Einzug ins Finale der Coppa Italia, im Halbfinale der Champions League duelliert man sich mit Erzrivale Milan. Der Inter-Trainer möchte keinen der drei Wettbewerbe vernachlässigen. Inter habe "die Pflicht, unter die ersten Vier zu kommen", erklärte Simone Inzaghi. Dementsprechend ist auch ein Sieg bei der Roma Pflicht.
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