Albanien, schon wieder. "Entweder ist das Zufall oder Schicksal", sagt Shkodran Mustafi und lacht. Der Weltmeister von 2014 hat albanische Wurzeln. Nun gibt er sein Debüt als Co-Trainer der deutschen U21-Nationalmannschaft ausgerechnet beim Test am Freitag (18 Uhr/ProSieben MAXX) in Elbasan: "Ich freue mich mega darauf. Langsam steigt die Aufregung."
Und nicht nur das: Erst im Mai hatte Mustafi als Co-Trainer mit der deutschen U17 an der EM teilgenommen. Und wo? Natürlich in Albanien. "Ich habe sogar noch meine Zimmerkarte, wir sind jetzt im selben Hotel. Ich hoffe, dass das Zimmer bereit ist", sagt der 33-Jährige im Interview mit ran.
Match-Center: Albanien vs. Deutschland
Tipps vom Weltmeister
Bereit ist aber vor allem Mustafi selbst. Denn der ehemalige Weltklasse-Verteidiger tritt im wichtigsten U-Team des DFB die Nachfolge von Hermann Gerland (71) an. "Die Fußstapfen von Hermann werde ich nicht füllen können, die sind viel zu groß", sagt Mustafi. Dafür habe er ein "anderes Profil" zu bieten. Was er meint: Mustafi ist fast 40 Jahre jünger und spricht noch die Sprache der Spieler.
Genau darauf setzt auch sein Chef. "Wir haben uns bewusst für einen jungen Trainer entschieden. Shkodran ist ein guter Typ – und ein sehr erfolgreicher Ex-Profi", sagt Trainer Antonio Di Salvo. Erst im Sommer 2024 hatte Mustafi seine beeindruckende Karriere beendet. Tore in allen vier europäischen Topligen – Deutschland, England, Italien und Spanien – hat neben ihm nur Antonio Rüdiger geschafft.
Und natürlich ist Mustafi auch Weltmeister. Als Nachrücker für den verletzten Marco Reus kam er in Brasilien zu zwei Einsätzen, die heutigen U21-Spieler schauen daher zu ihm auf. "Er war Weltmeister, als wir noch ziemlich klein waren. Es tut einfach gut, von einem so erfahrenen Spieler Tipps zu bekommen", sagt Verteidiger Leandro Morgalla (20) vom VfL Bochum.
Wunschlösung
Di Salvo, ein ehemaliger Stürmer, hat ganz bewusst einen Abwehrspieler zum Assistenten gemacht – beide ergänzen sich perfekt. Mustafi könne sich "vermehrt auch um die Defensive kümmern", sagt der DFB-Trainer, dies werde allerdings nicht der einzige Aufgabenbereich für den Neuen. Ob Mustafi sein Wunschtrainer gewesen sei? Diese Aussage wäre "nicht verkehrt", sagt Di Salvo und lacht: "Ich habe ihn ja ausgesucht."
Nach dem Test in Elbasan wird es für die auch auf dem Rasen neu formierte U21 erstmals ernst: Am Dienstag beginnt mit dem Spiel gegen Lettland in Rostock (20:30 Uhr/Sat.1) die EM-Qualifikation. "Das Ziel ist immer, die Quali zu schaffen", sagt Mustafi. Auf die Endrunde 2027 hat er schon jetzt große Lust. Denn wer ist einer der beiden Gastgeber? Natürlich Albanien.
