"Wir alle haben das Ziel, den Titel zu holen, auch wenn es keine EM ist, keine WM", betonte die 23-Jährige von OL Lyonnes vor dem Hinspiel am Freitag (20.30 Uhr/ZDF) in Kaiserslautern. Das Stadion ist Brand dabei bestens vertraut. "Die Kulisse wird sehr cool. Weil ich aus der Pfalz komme, musste ich auch irgendwie FCK-Fan sein als Kind. Ich war auch ein paar mal auf dem Betze und freue mich daher sehr auf das Spiel."
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Die DFB-Auswahl hat den ersten Titel seit Olympiagold 2016 in Rio im Visier, und Brand soll in ihrer neuen, zentralen Rolle zum ersehnten Coup gegen die Weltmeisterinnen beitragen. "Es hat mir sehr viel Spaß gemacht auf der Zehn. Ich mag die Position. Ich kann ein bisschen freier sein, mich überall mehr bewegen", sagte die in Germersheim geborene Brand, die sonst immer auf dem rechten Flügel wirbelte. Doch Bundestrainer Christian Wück war mit Linda Dallmann und Laura Freigang bei der EM so unzufrieden, dass er Brand im Nations-League-Halbfinale gegen Frankreich (1:0/2:2) dort ausprobierte.
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Das Experiment ging auf. "Jule macht auf dem Platz Dinge, die sie halt machen möchte, die nicht abgesprochen sind", erklärte Wück und lobte Brand als "unheimlich spielintelligente" Akteurin. "Und sie ist eine, die von außen immer gerne nach innen zieht – und da haben wir uns überlegt, okay, dann können wir sie gleich auf die Mitte stellen."
Umstellen musste sich Brand zuletzt ohnehin gewaltig. Der Schritt aus der Komfortzone beim VfL Wolfsburg hin zum Starensemble von Lyon war eine mutige Entscheidung, die sich offenbar auszahlt. Auch wenn es mit der Sprache "noch nicht so gut" klappt, wie sie selbst zugibt: "Ich arbeite dran, ich habe Unterricht, aber er schlägt noch nicht ganz an."
Nations League wird ernst genommen
Wichtige Lehren ziehen wollen Brand und Co. in der Neuauflage des EM-Halbfinals auch aus der knappen Niederlage damals in Zürich, als das DFB-Team erst in der Verlängerung mit 0:1 unterlag. "Wir haben uns gut vorbereitet", sagte Brands Mitspielerin Franziska Kett: "Das Wichtigste ist, mutig zu sein und unseren Fußball zu zeigen." Brand selbst betonte, die Mannschaft nehme die Nations League "sehr ernst", ein Sieg könne auch "ein Zeichen für andere Gegner setzen und Selbstbewusstsein geben".
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Sie selbst kann dabei auf die volle familiäre Unterstützung bauen: "Es kommen gefühlt alle ins Stadion, auch meine Oma. Da freue ich mich sehr."
