Akribisch arbeiteten Giulia Gwinn und Kolleginnen an ihrem Matchplan für den Traum vom Titelgewinn, dann schossen sich Deutschlands Fußballerinnen warm für das "absolute Endspiel" um die Nations-League-Krone.
Für einen magischen Abend in Madrid braucht es eiskalte Effizienz gegen die spanischen Weltmeisterinnen, damit im brodelnden Estadio Metropolitano der erste Triumph seit neun Jahren bejubelt werden kann.
Bock auf erste Trophäe seit 2016
"Wir müssen uns einfach belohnen", sagte Bundestrainer Christian Wück, ehe er sein Team im Abschlusstraining auf den heißen Tanz am Dienstag (18:30 Uhr/ARD) beim Finalrückspiel vor rund 50.000 Fans einschwor: "Ich hoffe, dass wir die Leistung, die wir in Kaiserslautern begonnen haben, hier zu Ende führen können."
Der dominante Auftritt beim 0:0 am Freitag auf dem Betzenberg hat auch ohne Tore-Polster die Zuversicht geschürt, wie Wirbelwind Klara Bühl versicherte: "Wir werden alles für den Titel geben und wollen den Pokal mit nach Deutschland bringen." Es wäre der erste Zugang im Trophäenschrank seit dem Olympiasieg 2016 in Rio – und die Krönung der bemerkenswerten Entwicklung seit dem EM-Sommer.
Beinbruch bei Bonmati
In der Schweiz hatte das DFB-Team im Halbfinale gegen Spanien in der Verlängerung (0:1) den Kürzeren gezogen. Topstar Aitana Bonmati machte damals den Unterschied – am Dienstag fällt die Weltfußballerin nach einem Wadenbeinbruch im Training aus.

Bergers DFB-Karriere offen
Die damals in Zürich von Bonmati überlistete Torhüterin Ann-Katrin Berger hat für die Revanche etwas mehr als vier Monate später einen großen Wunsch an ihre Mitspielerinnen: "Wir müssen jetzt einfach die Tore reinmachen."
Spätestens in einem möglichen Elfmeterschießen. In ihrer Spezialdisziplin könnte Deutschlands Fußballerin des Jahres wieder für Heldentaten sorgen – in ihrem womöglich letzten Auftritt für das Nationalteam.
Nach der Partie wird die 35-Jährige mit Wück besprechen, ob sie in Richtung der WM 2027 in Brasilien weitermacht oder nicht. Vorher liege ihr "totaler Fokus" nur auf der Nations-League-Trophäe, so die frischgebackene US-Meisterin.
Auch Teamkollegin Selina Cerci freute sich auf "ein absolutes Endspiel" in Spaniens drittgrößtem Fußball-Stadion, in das rund 70.000 Menschen passen: "Es ist alles möglich. Wir werden das Herz auf dem Platz lassen." Jule Brand versprühte ebenfalls Optimismus: "Der Wille ist sehr groß. Es geht um einen Titel, und den wollen wir auf jeden Fall holen."
