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Maldinis großes Erbe: Nationalspieler in dritter Generation

Daniel Maldini im Training mit der italienischen Nationalmannschaft
Daniel Maldini im Training mit der italienischen Nationalmannschaft Giacomo Cosua/NurPhoto/Shutterst / Shutterstock Editorial / Profimedia
Daniel Maldini spielt in dritter Generation in der italienischen Nationalmannschaft. Der Angreifer tritt ein riesiges Erbe an – und hofft auf einen Einsatz gegen Deutschland.

Wenn Daniel Maldini das legendäre Shirt der Squadra Azzurra überstreift, geht Vater Paolo das Herz auf. "Es ist ein großartiges Gefühl, Daniel mit dem blauen Trikot spielen zu sehen", schwärmt der stolze Papa beim Anblick seines Sohnes.

Schon am Donnerstag (20:45 Uhr/ARD) könnte es wieder so weit sein. Denn wenn Italien im Viertelfinal-Hinspiel der Nations League auf die Elf von Bundestrainer Julian Nagelsmann trifft, steht der 23 Jahre junge Sprössling der Maldini-Dynastie aus dritter Generation womöglich auch auf dem Platz. Ausgerechnet im San Siro – dem Wohnzimmer von Italiens wohl berühmtester Fußball-Familie.

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Ein Name, der verpflichtet

Maldini. Allein der Name elektrisiert seit über einem halben Jahrhundert die Tifosi. Unvergessen sind die 1950er- und 1960er-Jahre, als Cesare mit AC Milan vier Meistertitel und den Europapokal der Landesmeister gewann.

Drei Jahrzehnte später war es dessen Sohn Paolo, der die Menschen mit seinen Darbietungen auf dem Rasen des Giuseppe-Meazza-Stadions verzückte und mit am Ende 901 Einsätzen die Geschichte der Rossoneri wie kein Zweiter prägte.

Paolo Maldini, der vielleicht beste Linksverteidiger in der Geschichte, gewann in seiner Zeit bei Milan (1985 bis 2009) fünfmal die Königsklasse und siebenmal den Scudetto. Er stand 126-mal für die Nationalmannschaft auf dem Platz.

Doch auch seine Zeit ist längst vorbei. Inzwischen hat sein Sohn Daniel die Bühne des Weltfußballs betreten. In der Milan-Jugend ausgebildet, steht er seit Januar beim Europa-League-Sieger Atalanta Bergamo unter Vertrag.

Offensivspieler statt Abwehrchef

Ein Vergleich mit seinen berühmten Vorfahren wäre an dieser Stelle allerdings unangebracht, allein von der Position her. Hielten Großvater Cesare als Libero (14 Länderspiele) und Vater Paolo zu ihrer Zeit die italienische Abwehr zusammen, ist der Auftrag an Daniel als Angreifer ein gänzlich anderer.

Eine Kostprobe seines Könnens zeigte Maldini junior im Herbst, als er bei seinem Debüt für die Azzurri als Einwechselspieler gegen Israel (4:1) direkt einen Treffer vorbereitete.

Maldinis Statistiken in der Serie A
Maldinis Statistiken in der Serie AOpta by StatsPerform / Alessio Morgese/DPPI via AFP

Papa Paolo sprach hinterher von einem "großen Erfolg für ihn, und ich hoffe, dass das nur der Anfang eines langen Weges war". Dieser Weg soll gegen das DFB-Team seine Fortsetzung finden. Im Training deutete Maldini sein Potenzial unter der Woche mit sehenswerten Kabinettstückchen bereits an, am Donnerstag hofft er auf seinen dritten Länderspieleinsatz – und seinen ersten Treffer.

Die Familie Maldini ist in der italienischen Fußball-Geschichte übrigens die erste, die in drei Generationen einen Nationalspieler stellt. In anderen Ländern gab es diesen Fall dagegen schon häufiger. Bislang berühmtestes Beispiel ist die Gudjohnsen-Dynastie in Island, auch die Familie Kluivert durfte über drei Generationen ihr Land vertreten.