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ÖFB-Team vor Nations League: Es zählt nur das Ergebnis

Ralf Rangnick kann wieder auf seinen Kapitän David Alaba bauen.
Ralf Rangnick kann wieder auf seinen Kapitän David Alaba bauen.Jean Catuffe/Dppi / Zuma Press / Profimedia
Das ÖFB-Team startet ins neue Länderspieljahr. Dabei geht es für das Team von Ralf Rangnick sofort voll zur Sache, in zwei Duellen gegen Serbien geht es in der Nations League um den Aufstieg in die Liga der Spitzennationen. David Alaba kehrt dafür nach ausgestandener Verletzung zurück – noch ist allerdings unklar, in welchem Umfang.

Das Länderspieljahr 2024 unter Nationaltrainer Ralf Rangnick kann durchaus als Erfolg gewertet werden, auch wenn es in gleich zwei entscheidenden Spielen am Ende nicht für Österreich zu einem Triumph gereicht hat.

Unvergessen ist natürlich das bittere Aus bei der EM in Deutschland. Gegen die Türkei spielte Rangnicks Mannschaft über 90 Minuten besser, fing sich allerdings zwei Gegentore nach Ecken und traf das Tor selbst nur einmal – es war ein vermeidbares Ausscheiden, was dementsprechend allen Burschen im Land besonders schmerzte.

Nations League: Umweg über die Relegation

Auch in der Nations League endete das Jahr mit einem bitteren Beigeschmack. Zwar punktete man in fünf von sechs Spielen, letztlich war das Remis im letzten Spiel des Jahres gegen Slowenien allerdings zu wenig, um direkt in Liga A der Nations League aufzusteigen. Auch in diesem Spiel dominierten die Burschen das Geschehen über weite Strecken. "Viel besser kann man nicht spielen", resümierte Rangnick nach der Partie, der seinem Team keinen Vorwurf machen konnte.

Die Statistiken zum Unentschieden gegen Slowenien.
Die Statistiken zum Unentschieden gegen Slowenien.Flashscore

Am Ende des Jahres standen aus 14 Spielen nichtsdestotrotz acht Siege bei nur drei Niederlagen auf dem Papier. Nichtsdestotrotz muss festgehalten werden, dass Österreich unter Rangnick zwar schönen Fußball spielt, in den wichtigen Momenten allerdings die Ergebnisse gefehlt haben, damit es ein sehr gutes Fußballjahr hätte werden können.

In der Relegation um den Aufstieg in Liga A geht es jetzt gegen Serbien – auch hier wird es nicht um das Spielerische gehen. Rangnick und Co. brauchen zwei gute Ergebnisse. Doch der Trainer möchte seinen Spielstil beibehalten, die Resultat kommen dann schon von selbst. "Es ist wichtig, dass wir gleich wieder in unseren Rhythmus kommen und zeigen, wie unser Fußball aussieht."

ÖFB-Team: Verletzungen sorgen für Probleme

Ganz klar: Die Burschen sollen von der ersten Sekunde an balldominant agieren und offensiv nach vorne spielen, bei Balleroberung soll schnell umgeschaltet werden.

Dafür fehlen Rangnick allerdings wichtige Stützen. Marcel Sabitzer, Kevin Danso, Maximilian Wöber und Stefan Posch fehlen allesamt verletzungsbedingt, Konrad Laimer muss im Hinspiel eine Sperre absitzen. Auch Serbien fehlen in den so wichtigen Spielen einige Stars. "Ich habe nicht zu zählen begonnen, wer auf mehr Spieler verzichten muss", sagte Rangnick mit etwas Selbstironie. "Wir müssen auf der einen oder anderen Position ’out of the Box’ denken."

Welche Positionen er hier genau meinte, ließ er offen. Es könnte aber durchaus die Innenverteidigung betreffen. Denn Dansos Fehlen wirft die größte Lücke auf.

David Alaba: Wie sieht das Comeback aus?

Eigentlich sollte Superstar und Kapitän David Alaba bei seinem Comeback nach schwerer Knieverletzung nicht beide Spiele beginnen, letztlich könnte Rangnick aber keine Wahl bleiben. "Ich fühle mich sehr gut und traue mir schon sehr viel zu", erklärte Alaba vor dem Spiel. Aber ob es auch für zwei Spiele über 90 Minuten reicht? "Realistisch ist das schon. Ob es Sinn macht, ist eine andere Sache", entgegnete der Innenverteidiger.

Klar ist: Seit seinem Debüt Anfang Januar hat Alaba nur ein Spiel über 90 Minuten bestritten, zuletzt saß er zweimal über die gesamte Spieldauer auf der Bank. Sein letztes ÖFB-Spiel bestritt Alaba beim 2:0-Sieg gegen Deutschland Ende November 2023.

ÖFB-Team braucht gute Ergebnisse

Gernot Trauner, der auch nach überstandener Verletzung wieder Gesund ist, soll laut Rangnick ebenfalls nicht zweimal über die volle Distanz spielen können. Wer die Innenverteidiger-Position neben dem wohl gesetzten Philipp Lienhart in beiden Spielen bekleidet, wird mit Spannung zu beobachten werden. Mit "Out of the Box" plant Rangnick unter Umständen sogar eine kreative Lösung, die nicht Positionsgetreu ausfällt.

Gerade gegen Serbien spielt die Innenverteidigung eine wichtige Rolle, hat das Team von Dragan Stojkovic mit Dusan Vlahovic einen europäischen Topstürmer im Aufgebot. Rangnick erwartet ein defensiveingestelltes Serbisches Team, dass über Vlahovic Nadelstiche setzen will und sonst größtenteils Österreich das Spiel überlassen will.

Vlahovic-Stats
Vlahovic-StatsFlashscore

Es wird also einmal mehr darauf ankommen, dass die Burschen nicht nur ihre spielerische Stärke auf den Platz bringen, sondern auch ihre Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor unter Beweis stellen. Österreich ist vom Spielstil und dem Personal eindeutig in Liga A der Nations League anzusiedeln, jetzt muss Rangnicks Mannschaft das auch mit Ergebnissen klarstellen.