Tuchel ist der dritte ausländische Trainer Englands, nachdem er letztes Jahr als Nachfolger von Gareth Southgate ernannt wurde. Am Freitag kommt es zum mit Spannunf erwarteten Debüt im Wembley-Stadion gegen Albanien. Harry Redknapp, ehemaliger Manager von West Ham United, Portsmouth und Tottenham Hotspur, machte im Vorfeld dessen keinen Hehl daraus, dass er lieber eine nationale Lösung gesehen hätte: "Es ist wirklich eine seltsame Situation. Ich habe heute Morgen gehört, wie der ehemalige Arsenal-Torhüter Jens Lehmann gesagt haben soll: 'Könnt ihr euch vorstellen, dass Deutschland einen englischen Trainer hat? Das ist unmöglich'", so Redknapp.
Der 51-jährige Tuchel startet sein zunächst auf 18 Monate befristetes Abenteuer immerhin mit einer vorzeigbaren Visitenkarte. In seiner Trainerkarriere gewann er zwei Meistertitel mit Paris St. Germain, die Champions League mit Chelsea und die Bundesliga mit Bayern München. Nun steht er vor seiner ersten internationalen Aufgabe.
"Muss etwas gewinnen"
"Im Grunde muss er etwas gewinnen, um erfolgreich zu sein. Gareth (Southgate) hat uns so weit gebracht. Er hat eine Chance, er hat eine tolle Mannschaft, eine tolle Gruppe von Spielern", so Redknapp weiter. Southgate führte England zu zwei EM-Finals und ins Halbfinale der Weltmeisterschaft, konnte aber keinen Titel gewinnen.
Ist da auch ein wenig Frust dabei? Redknapp, der für den Posten des englischen Nationaltrainers stets nicht beachtet wurde, schoss in seinen Aussagen nämlich auch offen gegen den englischen Verband: "Ich bin für einen englischen Trainer. Wenn man keinen englischen Trainer findet, dann ist irgendwo etwas schief gelaufen. Es liegt nicht am Trainersystem, denn alle können hier ihre Trainerscheine machen."
Tuchel startet mit England in der WM-Qualifikation gegen Albanien, bevor es am Montag gegen Lettland geht. In der Gruppe K warten zudem Andorra und Serbien als Gegner.