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Zurück ins Glück? Füllkrug nach schwieriger Saison wieder im Angriffsmodus

Aktualisiert
Füllkrug kommt aus einer schwierigen Saison bei West Ham United.
Füllkrug kommt aus einer schwierigen Saison bei West Ham United. ČTK / DPA / Federico Gambarini
Nach einer schwierigen Saison bei West Ham United sucht Niclas Füllkrug in der Nationalmannschaft sein Glück. Seinen Optimismus und sein Selbstbewusstsein hat der Stürmer noch lange nicht verloren.

"Nach jedem Tal kommt wieder ein Hoch", sagte der Torjäger nach seinem "herausfordernden Jahr" bei West Ham United und fügte lächelnd an: "Dementsprechend müsste es von jetzt an steil bergauf gehen."

Doch völlig spurlos ist seine erste Saison in der Premier League an Füllkrug nicht vorbei gegangen. Im Nationalmannschafts-Quartier in Herzogenaurach präsentierte sich der ehemalige Bremer und Dortmunder zwar gewohnt locker und gut gelaunt, doch der 32-Jährige schlug auch ein paar nachdenkliche Töne an. "Ich versuche, mir das immer ein bisschen schön zu reden", sagte Füllkrug. Aber es seien schon "viele Herausforderungen" gewesen.

"Habe Qualitäten, die jeder Mannschaft gut tun"

Erst stoppte ihn eine Achillessehnenreizung, dann zwang ihn eine Oberschenkelverletzung zu einer längeren Pause. So kam Füllkrug in 20 Pflichtspielen für West Ham nur auf drei Tore und zwei Vorlagen - eine unbefriedigende Ausbeute. Von einem verlorenen Jahr in London will einer der Fan-Lieblinge der Heim-EM 2024 aber nicht sprechen. Es habe auch "viele Momente" gegeben, "für die es sich gelohnt hat".

Lohnen soll sich auch seine Rückkehr in die DFB-Auswahl nach neunmonatiger Zwangspause. Für das Nations-League-Halbfinale am Mittwoch (21.00 Uhr/ZDF und DAZN) in München gegen Ex-Europameister Portugal ist Füllkrug nicht unbedingt ein Startelf-Kandidat, doch von seinen Fähigkeiten ist er weiter überzeugt: "Ich habe hier immer gut funktioniert und ein paar Qualitäten, die jeder Mannschaft gut tun."

Seine 14 Tore in 22 Länderspielen sprechen für sich. Gerade als Joker hat er schon häufig seinen großen Wert unter Beweis gestellt. Eine Rolle, mit der er sich zumindest vorübergehend anfreunden kann. "Meine Qualitäten", betonte Füllkrug, "werden zu einem gewissen Zeitpunkt sicherlich gebraucht."

Die Konkurrenz schläft nie

In seiner Abwesenheit haben sich andere Spieler in den Vordergrund gedrängt. Kai Havertz und Tim Kleindienst stehen Bundestrainer Julian Nagelsmann allerdings nicht zur Verfügung. Doch in Nick Woltemade ist ein neuer Typ dabei, dem DFB-Sportdirektor Rudi Völler "eine ganz große Karriere" prophezeit.

Auch Füllkrug lobt seinen neuen Konkurrenten als "bodenständigen, guten Jungen". Zudem sei Woltemade "ein guter Freund". Doch auf Dauer will er sich seinen Platz im Sturmzentrum der Nationalmannschaft zurückholen. "Ich freue mich", sagte Füllkrug, "dass ich nächste Saison wieder angreifen kann - mit einer ganz anderen Basis."

Abschied aus London keine Option

Vermutlich auch bei West Ham. Dort besitzt er einen Vertrag bis 2028, über einen vorzeitigen Wechsel denke er "nicht nach". Auch wenn er eigentlich nicht der "Big-City-Typ" sei. Mit seiner Familie fühlt er sich im neuen Heim an der Themse aber wohl. Er sei "dankbar, dass ich das erleben darf", betonte Füllkrug.

Sportlich hat er sich für seine zweite Saison in England viel vorgenommen. Es werde "definitiv mehr in punkto Spielzeit, Tore, Scorerpunkte", versprach er. Seinen Optimismus und sein Selbstbewusstsein hat Füllkrug eben noch nicht verloren.

Zum Match-Center: Deutschland vs. Portugal