Natürlich ist es unmöglich, eine Weltmeisterschaft exakt vorherzusagen – Außenseiter sorgen immer wieder für Überraschungen, während große Nationen manchmal hinter den Erwartungen zurückbleiben. Was wir jedoch tun können, ist, den Turnierbaum zu simulieren, sofern es keine solchen Überraschungen gibt. So zeigen wir die wahrscheinlichsten K.-o.-Runden und den möglichen Weg ins Finale auf.
Für diese Simulation haben wir die offiziellen FIFA-Weltranglisten herangezogen und angenommen, dass in jeder Partie – von den Playoffs im März bis zum Finale im Juli – jeweils das höher platzierte Team gewinnt. Deutschlands Weg ins Finale ist vorgezeichnet, auch wenn sie anhand der Kriterien im Achtelfinale gegen Frankreich ausscheiden würden.
Simulation anhand der Weltrangsliste
Auch bei der Sortierung der drittplatzierten Teams haben wir uns an der Weltrangliste orientiert: Die acht bestplatzierten erreichen das Sechzehntel-Finale. In der Simulation des Turnieres sind außerdem die letzten sechs Tickets für die Weltmeisterschaft vergeben worden, auch hier anhand der Weltrangliste. In den Playoffs setzen sich so Dänemark, Italien, Türkei, Ukraine, DR Kongo und Irak durch.
Die Simulation der Gruppenphase und der K.O.-Rundenspiele ergibt im Anschluss folgenden Turnierbaum.

Deutschlands Weg in Richtung Finale
Schauen wir uns den Turnierbaum aus deutscher Sicht an. Laut Simulation gewinnt Deutschland seine Gruppe und trifft im Anschluss auf den Drittplatzierten der Gruppe D (Australien). Im Anschluss könnten Frankreich, die Niederlande und im Halbfinale dann Spanien warten. Wie angesprochen sind dies allerdings nur Simulationen. Es könnte auch zu ganz anderen Gegnern für Deutschland kommen, je nachdem wie die deutsche Mannschaft, aber eben auch andere Teams performen.
Die diesjährige Auslosung hat bewusst dafür gesorgt, dass die vier besten Nationen der Welt – Spanien, Argentinien, Frankreich und England – bei Gruppensieg jeweils in unterschiedlichen Vierteln des Turnierbaums landen. Dennoch sind ihre Wege ins Halbfinale alles andere als einfach. Europameister Spanien hat in dieser Simulation den vermeintlich leichtesten Weg, mit Österreich, Kroatien und Belgien als wahrscheinlichste Gegner in den ersten drei K.-o.-Runden.
Für Frankreich wird es deutlich anspruchsvoller: Hier stehen Duelle mit den europäischen Schwergewichten Deutschland und Niederlande auf dem Programm, bevor es zu einer Neuauflage des EM-Halbfinals 2024 gegen das Team von Luis de la Fuente kommen könnte. England hat wohl den schwierigsten Weg der Top Vier: Zunächst wartet Erling Haalands Norwegen, dann Gastgeber Mexiko und schließlich der fünffache Weltmeister Brasilien.
Messi gegen Ronaldo?!
Für Titelverteidiger Argentinien sieht die Prognose ein Duell mit Nationaltrainer Marcelo Bielsa und seiner Uruguay-Elf vor, bevor es im Viertelfinale zum Kracher gegen Portugal kommen könnte – mit einem möglichen Aufeinandertreffen von Lionel Messi und Cristiano Ronaldo auf der größten Bühne.
Allerdings sind die Weltranglisten alles andere als eine exakte Wissenschaft. So hat zum Beispiel Norwegen trotz niedrigerem Ranking als Senegal gute Chancen, die Afrikaner in Gruppe I auf Platz zwei zu verweisen – was ihnen ein Duell mit Ecuador statt England in der ersten K.-o.-Runde bescheren könnte. Außerdem: Sollte die Türkei tatsächlich die Playoffs überstehen, rechnet sie sich gute Chancen aus, die USA in Gruppe D hinter sich zu lassen.
Wer auch immer diese Gruppe gewinnt, ist wohl die am niedrigsten eingestufte Nation mit dem größten Potenzial für eine Überraschung – zumal auf dem Weg ins Viertelfinale vermutlich nur Gastgeber Kanada und ein wenig überzeugendes Belgien warten würden.
Auf der anderen Seite droht Brasilien und den Niederlanden ein frühes Aus – sie gehören zu den großen Nationen, die am ehesten von einer Überraschung betroffen sein könnten.
Insgesamt ergab die Auslosung einen Turnierbaum, der schon ab Beginn der K.O.-Phase für echte Top-Duelle sorgt – und gleichzeitig Außenseitern die Chance auf ein echtes Märchen bietet.

