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"Gibt keine Pausen mehr": Klopp sieht WM mit 64 Teams äußerst kritisch

Jürgen Klopp ist klar gegen eine WM mit 64 Teams
Jürgen Klopp ist klar gegen eine WM mit 64 TeamsPSNEWZ / Sipa Press / Profimedia

Die Gedankenspiele über eine Aufstockung der Fußball-Weltmeisterschaft auf 64 Teams haben bei Jürgen Klopp nicht gerade für Begeisterung gesorgt. "Ich habe davon gehört", sagte der frühere Erfolgstrainer von Borussia Dortmund und des FC Liverpool im Interview mit The Athletic: "Ich wollte gar nicht erst darüber nachdenken. Ehrlich gesagt, ich habe es nur gesehen und dachte: Oh nein, darauf lasse ich mich nicht ein."

Besonders im Bezug auf die Belastung der Spieler sieht Klopp die Idee kritisch: "Was auch immer ich sage, ich könnte es genauso gut meiner Mikrowelle erzählen. Es hat genau denselben Effekt. Die Leute werden sagen: 'Oh, aber man verdient doch viel Geld!' Das weiß ich. Oder die Vereinsverantwortlichen werden sagen: 'Ja, es sind die Spieler und Trainer, die immer mehr Geld wollen, also müssen wir Geld beschaffen.' Warum setzen wir uns dann nicht alle zusammen an einen Tisch und sagen den Spielern, dass sie acht Wochen Urlaub pro Jahr haben könnten? Können wir darüber reden? Versuchen wir es doch mal!

Kaum noch Pausen für die Spieler

Die im vergangenen Sommer erstmals im neuen Format mit 32 Teams ausgetragene Klub-WM, die der FC Chelsea gewann, hat sich Klopp nicht angeschaut. In den zusätzlichen Spielen sieht der 58-Jährige jedoch auch hier ein Problem. "Es gibt keine andere Lösung, als keine neuen Turniere mehr in der Sommerpause zu organisieren. Für die besten Spieler der Welt gibt es keine Pause mehr. Das würde man in keinem anderen Bereich des Lebens machen. Stellen Sie sich vor, Sie würden den besten Künstler jeden Abend auftreten lassen, bis er umfällt, und dann sagen wir: Tut uns leid, er hat seine Konzentration verloren."

Präsident Gianni Infantino vom Weltverband FIFA hatte eine mögliche Erweiterung der Fußball-WM 2030 auf 64 Mannschaften in der Vorwoche auf Anregung des südamerikanischen Kontinentalverbandes mit hochrangigen Vertretern aus Politik und Verbänden in New York diskutiert. Die kommende WM 2026 in den USA, Mexiko un Kanada findet erstmals mit 48 Teams statt.

Nach dem bisherigen Plan soll das Turnier in fünf Jahren zum 100-jährigen WM-Jubiläum lediglich jeweils ein Spiel in Uruguay, Argentinien und Paraguay umfassen, während die übrigen Begegnungen auf die Hauptgastgeber Spanien, Portugal und Marokko verteilt werden sollen.