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Ikonen, Emotionen und zwei hungrige deutsche Trainer: Die Schlaglichter der WM-Quali

Harry Kane (l.) äußerte sich positiv über die Zusammenarbeit mit Thomas Tuchel
Harry Kane (l.) äußerte sich positiv über die Zusammenarbeit mit Thomas TuchelBradley Collyer / PA Images / Profimedia
Eine Legende debütiert für Italien, Portugal trauert und Thomas Tuchel ist wieder gefordert: Diese Schlaglichter warten in den europäischen WM-Qualifikationsspielen.

MIT "RINO" ZUM WM-COMEBACK

Ein Weltmeister soll die Durststrecke beenden: Gennaro Gattuso, WM-Held von 2006, soll Italien endlich wieder näher an den Fußball-Olymp führen. Der viermalige Weltmeister verpasste die Endrunden 2018 und 2022, Gattuso tritt die heikle Mission als Nachfolger von Luciano Spalletti an.

Er spüre vor seinem Debüt "keine Sorgen, keine Angst, ich bin voller Energie", sagte Gattuso. Gegen Estland am Freitag (20.45 Uhr/DAZN) besteht für "Rino" und sein Team Siegpflicht, gegen Tabellenführer Norwegen hatte Italien bereits verloren (0:3).

"NICHTS KANN UNS TRENNEN"

"Nada nos pode separar", nichts kann uns trennen - so lautete die ergreifende Botschaft von Portugals Fußballern. Ein wichtiger Teil ihrer Mannschaft fehlt ihnen, am Samstag absolviert das Team um Cristiano Ronaldo ihre erste Partie nach dem Unfalltod von Diogo Jota. Zuvor richtete sich die portugiesische Mannschaft in einem Video mit emotionalen Worten an Jota. "Mehr als Freunde, wir sind Familie. Und das ändert sich nicht, weil du einen Vertrag etwas weiter weg von Zuhause unterschrieben hast", hieß es darin:

"Wenn wir zur Nationalmannschaft kommen, wirst du immer noch bei uns sein. Am Esstisch, im Bus, im Flugzeug - stets an unserer Seite, wie du es immer warst." Sportlich dürfte die Partie am Samstag (18.00 Uhr/DAZN) gegen Armenien weit in den Hintergrund rücken.

DIE ZEIT NACH DEN "FLITTERWOCHEN"

Nach dem Ende der "Flitterwochen" wird es für Thomas Tuchel ernst. Zuletzt kassierten die englischen Vizeeuropameister gegen den Senegal (1:3) unter dem deutschen Trainer ihre erste Niederlage. "Vom Senegal verprügelt. Die Three-Lions-Flops werden nach einer demütigenden Niederlage für Thomas Tuchel und einem beschämenden Auftritt vom Platz gebuht", hatte The Sun geurteilt.

In Gruppe K scheint die Lage dafür entspannt, mit perfekter Ausbeute liegt England nach drei Spielen an der Spitze. Nun wartet mit Schlusslicht Andorra am Samstag (18.00 Uhr/DAZN) in Birmingham eine Pflichtaufgabe.

ER IST NOCH DA

Die Liaison zwischen Ralf Rangnick und Österreich scheint ernst zu sein. Nach dem Angebot des FC Bayern im Sommer 2024 soll Rangnick zuletzt auch Zweitligist Hertha BSC abgesagt haben, der deutsche Trainer träumt von der WM mit Österreich. "Ich werde definitiv die Weltmeisterschaft machen, da kann kommen, was will", hatte er im Juni in der Sendung "Sport & Talk" auf ServusTV versichert.

Die Chancen stehen vor dem Spiel am Samstag gegen Zypern (20.45 Uhr/DAZN) gut, die Mannschaft um Rückkehrer David Alaba von Real Madrid gewann bislang beide Spiele und liegt hinter dem ebenfalls makellosen Bosnien und Herzegowina, das ein Spiel mehr absolviert hat, auf WM-Kurs.

GEGEN DAS GEBURTSLAND

Keine zwei Wochen ist es her, da war der Hoffenheimer Neuzugang Leon Avdullahu noch offiziell Schweizer Junioren-Nationalspieler. Am Freitag (20.45 Uhr/DAZN) nun tritt er gegen die "Nati" an - mit dem Team des Kosovo. Ein irrer Zufall und ein denkwürdiges erstes A-Länderspiel für den 21 Jahre alten Mittelfeldspieler, der erst vergangene Woche seine weitreichende Entscheidung getroffen hat.

Für das Heimatland seiner Eltern; gegen die Schweiz, in der er geboren wurde und für die er sämtliche Jugendnationalmannschaften durchlief. Er hoffe, hatte Avdullahu im Kicker-Interview vor seiner Entscheidung gesagt, "beide qualifizieren sich" für die WM. Am Samstag aber zählt für ihn nur der Auftaktsieg mit dem Kosovo.