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Neulinge bei Les Bleus: Mateta-Debüt für Frankreich gegen Aserbaidschan?

Christopher Nkunku ist ein prominenter Rückkehrer bei Frankreich.
Christopher Nkunku ist ein prominenter Rückkehrer bei Frankreich.FRANCK FIFE/AFP

Wenn am Freitagabend (20:45 Uhr) in Paris der Ball rollt, steht für Frankreich nicht nur ein Pflichtsieg gegen Aserbaidschan auf dem Programm. Während die „Bleus“ acht Monate vor der WM 2026 gegen einen Gegner mit neuem Trainer nach Stabilität und neuen Impulsen suchen, wollen sich Neulinge und Rückkehrer im Kader der "Bleus" festspielen.

Sébastien Migné, Nationaltrainer Haitis, der im März mit 3:0 gegen Aserbaidschan gewann, beschreibt die Mannschaft im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFÜ als „ziemlich kompakte Einheit“, die jedoch „viele Tore nach Freistößen“ kassiert und „in den Übergangsphasen Schwierigkeiten“ hat. Eine Schwäche, die Frankreichs Flügelstürmer ausnutzen könnten.

Als wichtigste Waffe gilt Linksverteidiger Elvin Cafarguliyev von Qarabag Agdam, den Migné als „wirklich guten Spieler“ bezeichnet. Viele Angriffe liefen über seine Seite, doch das offensive Engagement öffne auch Räume in seinem Rücken. Neben ihm hebt der Franzose Innenverteidiger Bahlul Mustafazade hervor, der ebenfalls bei Qarabag spielt und als Abwehrchef gilt.

Frankreich mit Youngstern und Rückkehrern

Die Mannschaft aus dem Kaukasus findet sich derzeit ohnehin neu, nachdem der international renommierte Portugiese Fernando Santos im September seinen Hut als Trainer nehmen musste. Inzwischen steht der ehemalige U21-Coach Aykhan Abbasov an der Seitenlinie. Ob er eine längerfristige Lösung wird, entscheidet sich auch nach den Eindrücken des Spiels am Freitag.

Frankreichs Trainer Didier Deschamps muss im Angriff derweil mehrere Ausfälle kompensieren und nutzt das Spiel, um Alternativen zu testen. Rückkehrer Christopher Nkunku und Kingsley Coman bringen Erfahrung mit, während Youngster wie Hugo Ekitike und Maghnès Akliouche ihre Chance auf einen Stammplatz suchen.

Mit 28 Jahren kein Youngster mehr ist Jean-Philippe Mateta, doch für den ehemaligen Mainzer ist bereits mit der Nominierung ein Traum in Erfüllung gegangen. Florian Thauvin, überraschend nachnominiert, feiert zudem sein Comeback im blauen Trikot.

Deschamps kündigte an, seine Mannschaft zu rotieren, da am Montag bereits das nächste Qualifikationsspiel in Island ansteht. „Ich mache keine Einzelschüsse“, betonte er, junge Spieler sollen über mehrere Partien hinweg ihre Bewährungschance erhalten.

Pflichtaufgabe gegen Aserbaidschan

Taktisch dürfte Frankreich auf Tempo und Pressing setzen. Migné prophezeit: „Bei jedem offensiven Übergang, mit pfeilschnellen Spielern wie Mbappé oder Coman, werden Les Bleus ihnen wehtun.“ Aserbaidschan verteidigt tief und fühlt sich dabei „viel weniger wohl“. Genau dort könnten die Franzosen ihre Überlegenheit ausspielen.

Das Kräfteverhältnis ist klar verteilt. Für Frankreich ist es eine Pflichtaufgabe mit Entwicklungspotenzial, für Aserbaidschan eine Partie zum Lernen. Nur wenn Abbasovs Team Disziplin und Effizienz vereint, lässt sich ein Debakel vermeiden – alles andere als ein klarer Sieg der „Bleus“ wäre eine Überraschung.

Zum Match-Center: Frankreich vs. Aserbaidschan