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Oranje grummelt trotz WM-Quali: Fans protestieren, Koeman fordert mehr Stabilität

Ronald Koeman während dem 4:0-Sieg der Niederlande gegen Litauen
Ronald Koeman während dem 4:0-Sieg der Niederlande gegen LitauenStefan Koops / NurPhoto / NurPhoto via AFP

Sie brachten die deutschen Straßen mit ihren Partys zum Beben, sprangen ausgelassen "nach links" und dann "nach rechts". Doch als ihre Fußballhelden das Ticket für die XXL-WM endlich lösten, jubelten einige der treuesten Anhänger der niederländischen Nationalmannschaft nur vor dem Fernseher. Aus Protest blieben viele leidenschaftliche Elftal-Fans beim entscheidenden 4:0 (1:0) gegen Litauen zu Hause, die Gruppierung "Dutch Fanatics" hatte gegen den nationalen Verband KNVB zum Boykott aufgerufen.

Denn der KNVB weigert sich, dem Wunsch nach einem "offenen" Block mit Fahnen, Trommeln und Megafonen sowie ohne feste Sitzplätze bei Länderspielen in der Johan-Cruyff-Arena zu entsprechen. Die "Fanatics" hatten schon die Partie in Amsterdam gegen Finnland (4:0) bestreikt. Im WM-Jahr soll ihr Team unter den Querelen aber nicht weiter leiden. "2026 sind wir mit großen Plänen für die Weltmeisterschaft wieder dabei", kündigten sie via Instagram an.

Niederlande marschiert zur WM

Während die "Oranje-Ultras" ein Zeichen setzten, sorgten ihre Idole nach einer etwas holprigen Qualifikation auf dem Rasen für Erleichterung. "Wir haben unsere Pflicht erfüllt", sagte Bondscoach Ronald Koeman nach dem Sieg im letzten Gruppenspiel.

Zum Match-Center: Niederlande vs. Litauen

Auch nach dem souveränen Erfolg, den Tijjani Reijnders (16.), Cody Gakpo (58., Foulelfmeter), Xavi Simons (60.) und Donyell Malen (62.) mit ihren Treffern sicherstellten, gebe es "noch einige Dinge, die verbessert werden müssen. Manchmal ist unsere Leistung nicht stabil genug. Daran müssen wir arbeiten", sagte Koeman, der als Spieler für Oranje bei der WM 1994 in den USA aufgelaufen war.

Koeman mahnt: "Noch mehr voneinander verlangen"

Auf dem Papier hatte vor dem Spiel gegen das Schlusslicht noch ein Punkt zur endgültigen Qualifikation gefehlt, praktisch war die zwölfte WM-Teilnahme aber schon zuvor sicher. Nach dem glanzlosen 1:1 gegen den Verfolger Polen drei Tage zuvor lag das Team um Superstar Robert Lewandowski drei Punkte und 13 Tore zurück. Selbst bei einem niederländischen Patzer hätte der 3:2-Sieg gegen Malta bei Weitem nicht gereicht.

Doch nach der erfüllten Pflicht mahnte Koeman lieber, als dass er feierte. "Wir werden nicht einfach so eine fantastische Weltmeisterschaft spielen", sagte er: "Wir müssen noch mehr voneinander verlangen. Denn nach einem schlechten Spiel kann man bei einer Weltmeisterschaft schon ausgeschieden sein." Immerhin: Auf springende Fans dürften Koeman und sein Team dann aller Voraussicht nach wieder hoffen.

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