Aus bis zu 85 Prozent Ballbesitz generierten Harry Kane und seine Teamkollegen gegen die leidenschaftlich mauernde Nummer 174 (von 210) der FIFA-Weltrangliste viel zu wenig Gefahr. Folgerichtig entstand die Führung aus einem Kopfball-Eigentor von Abwehrspieler Christian Garcia (25.), Tuchel bejubelte es stürmisch. Zwei Minuten zuvor hatte Bayern-Star Kane eine Hereingabe um Zentimeter verpasst. Declan Rice (67.) erzielte den zweiten Treffer.
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Mäßige Leistung der Engländer: Publikum unzufrieden
Tuchel, der Elliot Anderson von Nottingham Forest debütieren ließ, wollte nach dem beschämenden 1:3 im Test gegen den Senegal "einen klaren, ungefährdeten Sieg sehen". Es liege schließlich kein Fluch auf dem englischen Fußball, "es ist möglich, einen Titel zu gewinnen". Weltmeisterlich war an der Vorstellung des Vize-Europameisters gegen den doppelten Fünfer-Abwehrriegel dann aber nichts, eine Parallele zur deutschen Nationalmannschaft.
Entsprechend blieb die Stimmung im Villa Park von Birmingham mau, der Applaus fiel zum Abpfiff spärlich aus. Im Zustand der Belagerung fand England den Weg ins Tor nicht, das Hinspiel hatte schon nur 1:0 geendet – durch Kane. Am Samstag schafften die Engländer in der ersten Halbzeit ganze drei Schüsse aufs Tor, dabei spielte Andorra beispielsweise im Mittelfeld wieder mit Pau Babot vom SV Rot-Weiss Walldorf aus der fünftklassigen Hessenliga. Erst Rice brach per Kopf den Bann.

Gedenken an Diogo Jota: Portugal mit klarem Quali-Sieg
Eine Schweigeminute für Diogo Jota, ein Gruß von CR7 gen Himmel und ein standesgemäßer Sieg: Portugal hat einen souveränen Start in die WM-Qualifikation hingelegt, der Nations-League-Sieger gewann in Armenien ohne Mühe mit 5:0 (3:0) und ging den ersten Schritt Richtung Endrunde 2026 in den USA, Mexiko und Kanada. Das Spiel in der Gruppe F aber stand ganz im Zeichen des am 3. Juli bei einem Autounfall verstorbenen Liverpool-Stürmers sowie seines dabei ebenfalls tödlich verunglückten Bruders André Silva.
Portugals Superstar Cristiano Ronaldo erzielte in der 21. Minute in seinem 222. Länderspiel das 139. Tor für sein Land und deutete anschließend mit beiden Zeigefingern gen Himmel, kurz nach dem Seitenwechsel legte der 40-Jährige mit einem 20-Meter-Schuss (46.) nach. Der frühere Bayern-Profi João Cancelo vollführte nach seinem Tor zum 3:0 (32.) den von Jota kreierten Spielkonsolen-Jubel. Das erste Tor in Armeniens Hauptstadt Jerewan hatte Ronaldos Al-Nassr-Klubkollege João Felix mit einem platzierten Kopfball erzielt (10.), er markierte auch den fünften Treffer nach einer Stunde.
Viele Fans auf den Rängen trugen Jota-Trikots, auch zahlreiche Banner mit seinem Namenszug beziehungsweise seinem Konterfei waren im Vazgen Sargsyan Republican Stadium angebracht.
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