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RB Salzburg bei der Klub-WM: Trotz Real-Pleite ein Gewinn auf mehreren Ebenen

Salzburgs Adam Daghim spielt Real-Mittelfeldspieler Aurélien Tchouaméni schwindelig.
Salzburgs Adam Daghim spielt Real-Mittelfeldspieler Aurélien Tchouaméni schwindelig.ČTK / imago sportfotodienst / Scott W. Coleman
Der FC Red Bull Salzburg scheidet bei der Klub-WM nach einem 0:3 gegen Real Madrid aus. Dennoch gehen die „Bullen“ sportlich engagiert, finanziell gestärkt und mit Perspektiven in die kommende Saison.

Die 0:3-Niederlage gegen Real Madrid reichte dem FC Red Bull Salzburg nicht für den Einzug ins Achtelfinale der Klub-WM. Doch der österreichische Vizemeister trat mit erhobenem Haupt die Heimreise an. Mit vier Punkten – durch ein 2:1 gegen Pachuca und ein 0:0 gegen Al-Hilal – kann der Verein sportlich, strategisch und finanziell einiges mitnehmen.

 

 

Reifes Spiel mit Luft nach oben

Im Auftaktspiel der Klub-WM gegen den CF Pachuca haperte es bei den Salzburgern vor allem in der Defensive. Die neu formierte Viererkette musste sich erst aufeinander einspielen. Im Laufe des Turniers war jedoch eine klare Entwicklung zu erkennen.

Gegen Real Madrid hielt Salzburg 40 Minuten lang die Null und ließ nur durch Einzelaktionen oder Fehler Chancen zu. Offensiv ließ das Team stellenweise seine Klasse aufblitzen. Mutige Kombinationen und Tempodribblings zeigten das Potenzial, das in der jungen Mannschaft steckt. „Wir hatten das Gefühl, dass mehr drinnen gewesen wäre“, meinte Jacob Rasmussen nach der Partie.

 

 

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Ein Kader mit Perspektive

Trotz der positiven Entwicklung fiel die mangelnde Konstanz auf. Oscar Gloukh, der gegen Pachuca noch stark spielte, war gegen Real kaum zu sehen. Auch bei den Innenverteidigern Rasmussen und Joane Gadou wechselten sich starke Szenen mit Fehlern ab. Solche Schwankungen sind bei einer so jungen Mannschaft jedoch völlig normal. Möglicherweise wurden sie auch vom ungewohnten Turnierzeitpunkt zwischen zwei Saisons begünstigt.

Sinnbildlich für das Potenzial der Salzburger Mannschaft ist der Auftritt vom erst 18-jährigen Christian Zawieschitzky. Nachdem Pechvogel Alexander Schlager wie schon bei der EM auch dieses Großturnier verletzungsbedingt verpasste, nutzte Zawieschitzky seine Chance eindrucksvoll. Mit Paraden gegen Pachuca und Al-Hilal sowie einem gewonnenen Duell gegen Real-Superstar Vinicius Jr. hinterließ der Tiroler einen bleibenden Eindruck. Noch ist nicht davon auszugehen, dass er Schlager dauerhaft verdrängt. Die Zukunft im Tor scheint jedenfalls gesichert.

 

 

Geldregen dank Klub-WM

Durch Al-Hilals Sieg gegen Pachuca verpasste Salzburg nicht nur das Weiterkommen, sondern auch 7,5 Millionen US-Dollar zusätzliches Preisgeld. Dennoch nahm der Klub insgesamt 15,8 Millionen Dollar (ca. 13,5 Millionen Euro) ein. Davon entfielen knapp 11 Millionen Euro auf die Antrittsprämie sowie Boni für den Sieg und das Remis gegen Al-Hilal. Auch wenn dies für Red Bull Salzburg nicht existenzentscheidend ist, könnte der Betrag Raum für gezielte Reinvestitionen bieten.

 

 

Der Blick nach vorne: Rückkehr zur alten Stärke?

Von 2020 bis 2024 zählte Salzburg zu den Topklubs Europas außerhalb der großen Ligen. Mit konstanten Champions-League-Teilnahmen und dem Erreichen des Achtelfinales in der Saison 2021/22 waren einige Highlights dabei. Doch die aktuelle Mannschaft ist nicht mehr dieselbe, die sich diesen Ruf erspielt hat. Der Transfermarkt hat sich verändert und Talente wie einst Erling Haaland überspringen das Red-Bull-Imperium heute oft. Denn durch die Ausbreitung von Multi-Club-Ownership ist der Konkurrenzkampf um junge Stars härter geworden.

Unter dem neuen Sportdirektor Rouven Schröder weht in Salzburg ein frischer Wind. Die Nachwuchsarbeit trägt Früchte. Nach der Durststrecke der letzten Jahre wollen die „Bullen“ in der Bundesliga wieder zurück in die Erfolgsspur. Der Weg in die Champions League beginnt bereits früher. Am 23. Juli trifft Salzburg auf den SK Brann in Bergen. Für die „Bullen“ bleibt also wenig Zeit zum Sonnenbaden.