Es war eine lange und turbulente Quali, der Jubel über das WM-Ticket hallt noch immer durchs Land, doch beim ÖFB hat längst die nächste Phase begonnen. Während Spieler und Fans den historischen Erfolg genießen, laufen im Hintergrund bereits die Planungen für das größte Fußballturnier der Welt. Sieben Monate vor der Weltmeisterschaft nimmt Österreich Kurs auf Nordamerika. Ein Ausblick auf die WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada.
Die Auslosung
Bevor sich das Team mit möglichen Gegnern beschäftigen kann, steht am 5. Dezember in Washington, D.C., die große WM-Auslosung an. Dabei werden die 48 Nationalteams in zwölf Gruppen eingeteilt. Brisantes Detail: Da einige Play-offs erst im März 2026 entschieden werden, könnte Österreich nach der Auslosung noch nicht alle seine Gruppengegner kennen.
Topf zwei oder drei? Aktuell würde das ÖFB-Team in Topf 2 gelost werden. Doch es droht die Gefahr, in Topf 3 abzurutschen. Grund dafür ist eine mögliche Änderung des FIFA-Setzungsmodells. Bisher landeten die Play-off-Sieger automatisch im vierten Topf, wie etwa bei der WM 2022, künftig sollen sie jedoch nach ihrer Platzierung in der Weltrangliste gesetzt werden. Für Österreich bedeutet das: Die Rangnick-Elf könnte statt in Topf 2 in Topf 3 landen und hätte damit eine deutlich schwierigere Auslosung.

Das Basecamp
Nordamerika ist groß, und die Reisedistanzen wären ohne genaue Planung enorm. Deshalb ist die Wahl des WM-Quartiers einer der wichtigsten Schritte im ÖFB-Fahrplan. Teammanager Lennart Coert war im Sommer bereits in den USA unterwegs, hat potenzielle Camps besichtigt und Optionen sondiert. Ausschlaggebend wird sein, in welcher der drei Regionen – Western, Central oder Eastern – Österreich seine Gruppenspiele bestreitet.
Die Nationalverbände müssen ihre bevorzugten Camps bis Anfang Jänner melden. Sollten zwei Teams dasselbe wählen, greifen klare Kriterien. Vorrang hat die Mannschaft, die häufiger in der Nähe des Camps spielt. Falls nötig, entscheidet erneut die Weltrangliste.
Der Spielplan
Die WM erstreckt sich über mehrere Zeitzonen. Für europäische Fans bedeutet das, dass die Spiele eher am Abend heimischer Zeit stattfinden. Für die Spieler bedeutet es: Hitze, Reisen und Akklimatisierung. Mit regional gebündelten Gruppen und bei Bedarf klimatisch optimierten Stadien will die FIFA die Belastungen reduzieren.
Insbesondere die Nachmittagsspiele könnten problematisch werden, weshalb europäische Teams tendenziell in Arenen mit Dachkonstruktionen oder angenehmeren Bedingungen angesetzt werden. Die finalen Spielorte und Anstoßzeiten werden spätestens 24 Stunden nach der Auslosung bekanntgegeben.

Die heiße Phase
Die erste Länderspielpause des neuen Jahres findet im März 2026 statt. Österreich plant ein Trainingslager im Warmen. Zur Auswahl stehen Marbella, Zypern oder Malta. In dieser Phase sollen auch zwei Testspiele stattfinden. Anschließend folgt Ende Mai/Anfang Juni die letzte Vorbereitungsphase mit zwei weiteren Freundschaftsspielen, entweder in Europa oder bereits auf amerikanischem Boden. Ob es ein Abschiedsspiel in Wien geben wird, hängt vom finalen WM-Spielplan ab.
Teamchef Ralf Rangnick möchte spätestens zwei Wochen vor dem ersten WM-Spiel nach Nordamerika reisen, um genügend Zeit für die Anpassung an Klima, Zeitzone und Bedingungen zu haben. Mit einem festen Basislager kann sich das ÖFB-Team dann voll und ganz auf die WM konzentrieren. Der nächste entscheidende Schritt folgt jedoch schon am 5. Dezember mit der Auslosung in Washington.
