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Ryder Cup 2025: Auch Trump hilft nicht – Europas Golfer bewahren kühlen Kopf

Tommy Fleetwood und Rory McIlroy bejubeln einen starken ersten Tag von Team Europa beim Ryder Cup 2025.
Tommy Fleetwood und Rory McIlroy bejubeln einen starken ersten Tag von Team Europa beim Ryder Cup 2025.ERIK S. LESSER / EPA / Profimedia

Auch Donald Trump konnte Amerikas Golfer nicht mehr groß machen. "Ich denke, wir werden es noch schaffen", hatte der US-Präsident noch gesagt, als er am ersten Tag des Ryder Cup aus der Air Force One stieg, um das strauchelnde US-Team anzufeuern. Doch die Aufholjagd blieb aus. 50.000 Fans im Bethpage State Park auf Long Island/New York und Trump mussten mit ansehen, wie Europa bei seinem "Auswärtsspiel" eine klare 5,5:2,5-Führung erspielte.

Sein Team habe "eine Menge mentale Stärke" gezeigt, sagte Europas Kapitän Luke Donald angesichts der aufgeladenen Atmosphäre. Immer wieder wurden schlechte Putts der Europäer bejubelt - doch davon gab es nur wenige. "Es war laut, aber die Jungs haben es mit absoluter Klasse und Gelassenheit gemeistert. Beim Ryder Cup muss man damit klarkommen", sagte Donald.

Als Golf-Fan Trump am Black Course ankam, lagen die USA bereits 1:3 zurück - ein Fan bedauerte angesichts des Spielstands gar, dass der US-Präsident seine Schläger nicht mitgebracht hatte. Trump wurde mit "U-S-A"-Rufen gefeiert, das Geschehen verfolgte er hinter schusssicherem Plexiglas. Er verließ den geschützten Bereich aber auch immer wieder, um Golfern die Hand zu schütteln.

Ryder Cup: Fleetwood mahnt zur Ruhe

Für Aufsehen sorgte eine vermeintlich obszöne Geste des Nordiren Rory McIlroy gegenüber Fans. Kapitän Donald wollte diese aber nicht bemerkt haben.

Sportlich war der ewige Vergleich zwischen den USA und Europa eine klare Sache. 14 Punkte benötigt Europa, um den erstmals 1927 ausgespielten Cup zum elften Mal bei den vergangenen 15 Ausgaben zu gewinnen. Zuletzt hatte sich Europa 2023 in Rom mit 16,5:11,5 durchgesetzt. Und es sieht gut aus, auch wenn der englische Weltranglistensiebte Tommy Fleetwood warnte: "Einen Schritt nach dem anderen."

Schon der Start gelang: Der frühere Masterssieger Jon Rahm (Spanien) und Tyrrell Hatton (England) setzten sich in den Foursome-Matches gegen den zweimaligen US-Open-Sieger Bryson DeChambeau und den einstigen Weltranglistenersten Justin Thomas mit 4&3 durch. Der fünfmalige Major-Gewinner McIlroy und Fleetwood gewannen 5&4 gegen Collin Morikawa/Harris English. Das schwedisch englische Duo Ludvig Aberg/Matt Fitzpatrick besiegte den Weltranglistenersten Scottie Scheffler und Russell Henley 5&3.

Nach dem 0:3-Zwischenstand punkteten zumindest der zweimalige Major-Champion Xander Schauffele und Patrick Cantlay mit 2-up gegen Robert MacIntyre (Schottland)/Viktor Hovland (Norwegen) und verhinderten damit einen kompletten Fehlstart der US-Auswahl.

Kirk-Attentat heizt Stimmung an

Aus der angestrebten Aufholjagd in den vier Fourball-Matches zum Abschluss des ersten Tages wurde für die US-Asse nichts. Zwar verkürzten Thomas und Cameron Young auf 2:3, danach aber punkteten der Österreicher Sepp Straka und Rahm. Fleetwood und Rose gewannen daraufhin dramatisch am letzten Loch gegen DeChambeau und Ben Griffin. Keinen Sieger gab es zwischen McIlroy/Shane Lowry (Irland) und Cantlay/Sam Burns.

Die ohnehin traditionell patriotische Atmosphäre an einem US-Austragungsort hatte sich nach dem tödlichen Attentat auf den rechtskonservativen US-Aktivisten Charlie Kirk noch deutlich gesteigert. Unter den Scharen an Golffans waren viele in teils kreativen Stars-and-Stripes-Outfits. Die Sicherheitsverkehrungen waren gewaltig, schließlich war Golf-Fan Trump auch ein großer Kirk-Anhänger.

Am Samstag finden ebenfalls je vier Foursomes und vier Fourballs statt, ehe zwölf Single-Matches den Ryder Cup am Sonntag beschließen.