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"Habe einfach Bock": Sushi-Fan Neugebauer heiß auf Leichtathletik-WM in Tokio

Leo Neugebauer freut sich auf den Start der Leichtathletik-WM in Tokio.
Leo Neugebauer freut sich auf den Start der Leichtathletik-WM in Tokio.SVEN HOPPE / DPA / dpa Picture-Alliance via AFP
Schlemmen im hippen "TREE by NAKED", dem "Tsuta" oder vielleicht im "Khao" - Gourmettempel gibt es in Tokio genug. Und Zehnkampf-Star Leo Neugebauer hat sich schon einige Restaurants rausgesucht. Nach dem Showdown um die nächste Medaille will der Olympia-Zweite "noch ein bisschen in Tokio" bleiben und "einfach die Stadt genießen und sehr viel Sushi essen. Ich glaube, das wird eine coole Zeit."

Richtig cool und wieder einmal spektakulär soll vorher auch sein Auftritt im Nationalstadion werden, Neugebauer ist ja einer von nicht allzu vielen Hoffnungsträgern im deutschen Team - und könnte am Ende wieder mit einer Medaille belohnt werden.

"Ich habe einfach Bock, alles zu geben", sagt der 25-Jährige mit Blick auf das letzte WM-Wochenende, "die Atmosphäre zu genießen und natürlich zu zeigen, was ich drauf habe."

Leben als Profi eine Veränderung

Was Neugebauer drauf hat, weiß die Leichtathletik-Welt längst. Schließlich hatte der Shootingstar mit dem ewigen Lächeln im Gesicht im Vorjahr seinen deutschen Rekord auf 8961 Punkte gesteigert und dann in Paris bei Olympia Silber hinter Markus Rooth (Norwegen) gewonnen - doch in diesem Jahr lief bei Neugebauer noch nicht alles rund.

An das Leben als Profi musste sich der Fanliebling nach der Zeit am College in Austin erst einmal "gewöhnen", sagt Neugebauer, der weiter in Texas lebt und trainiert. Zusammen mit seinem Coach Jim Garnham sind ihm "viele Sachen", sowohl "positive" als auch "negative", aufgefallen. Aus denen gelte es zu lernen für die Zukunft.

Nach seinem etwas holprigen Auftritt in Götzis mit 8555 Punkten geht Neugebauer sogar nur als deutsche Nummer zwei in den Kampf um die Medaillen - Ex-Weltmeister Niklas Kaul (8575) hatte ihn Anfang Juni überraschend geschlagen. Als Goldfavoriten gelten beide freilich nicht, die Konkurrenz ist riesig - dabei fällt Olympiasieger Rooth ebenso verletzt aus wie Weltrekordler Kevin Mayer (Frankreich).

So sind vor allem Rooths Landsmann Sander Skotheim (8909) und der US-Amerikaner Kyle Garland (8869) die heißesten Anwärter auf den Thron des Königs der Athleten. Titelverteidiger Pierce Lepage - der Kanadier hatte Paris verletzt verpasst - ist zudem die große Wundertüte.

Neugebauer will "schauen, was so drin ist"

Aber was Skotheim und Co. machen oder gemacht haben, interessiert Neugebauer ohnehin nicht so sehr. Der Stuttgarter hat sich zuletzt im Training noch einmal richtig gequält, einfach "an allem" gefeilt, um für den Medaillen-Showdown in der bestmöglichen Form zu sein.

"Und dann schauen wir mal, was so drin ist", sagt Neugebauer. Und mit einer weiteren Medaille um den Hals würde das Sushi hinterher womöglich noch besser schmecken.


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