"Kathi hat es hinten super gemacht", schwärmte Linkshänderin Nina Engel. Mareike Thomaier fand, dass das deutsche Team "sehr zufrieden mit dem Sieg" sein und "das Turnier mit einem ordentlichen Gefühl verlassen" könne. "Wir haben leider nicht die Leistungen abrufen können, um auch die großen Teams zu schlagen", ergänzte die Ludwigsburgerin mit Blick auf die gesamte Europameisterschaft.
Vor 1.836 Zuschauern in der Wiener Stadthalle zeigte Deutschland gegen den WM-Elften eine beherzte Vorstellung. Die Basis für den ungefährdeten Erfolg bildete eine stabile Deckung, zudem produzierten die DHB-Frauen vorne kaum Fehlwürfe.
Als beste deutsche Werferinnen glänzten Spielmacherin Annika Lott (6 Tore) und Turnierdebütantin Nina Engel (5). Spielerin des Spiels war am Mittwoch aber Filter, die mit etlichen Paraden und einer Quote von zeitweise mehr als 50 Prozent über sich hinaus wuchs. Filter hielt im zweiten Durchgang unter anderem drei Siebenmeter.
Match-Center: Slowenien vs. Deutschland
DHB-Team top motiviert
Ein Jahr vor der Heim-WM zeigte Deutschland, das bereits vor dem letzten Hauptrundenspieltag keine Chance mehr auf die erste EM-Medaille seit 30 Jahren hatte, unterm Strich aber ein wechselhaftes Turnier. Den Siegen gegen Ukraine, Schweiz, Island und Slowenien stehen Niederlagen gegen die drei Top-Nationen Niederlande, Dänemark und Norwegen gegenüber. Am Ende reichte das für genau die gleiche Platzierung wie bei den Europameisterschaften 2020 und 2022.
"Es ist wichtig, dass wir gegen Slowenien gewinnen", hatte Gaugisch vor der Partie betont. Hinter den Top-Mannschaften wolle man "best of the rest" sein, so Gaugisch, "das versuchen wir".

Den Worten ihres Trainers ließen die DHB-Frauen Taten folgen. Bissig in der Abwehr, konzentriert im Angriff: Mit einer starken Anfangsphase überrumpelte das deutsche Team die junge slowenische Mannschaft. Als Engel nach sechseinhalb Minuten mit ihrem dritten Treffer zum 6:1 einnetzte, griff Slowenien früh zum Team-Timeout.
Doch auch in der Folge blieb Deutschland am Drücker und leistete sich im Gegensatz zu vorherigen Partien keine kollektive Schwächephase. Weil die Defensive weiterhin beherzt zupackte und Torhüterin Katharina Filter einige Bälle aus den Ecken kratzte, blieb die DHB-Führung zu jeder Zeit komfortabel. Kurz vor dem Pausenpfiff schraubte Engel das Ergebnis auf 17:11 - es war die erste Sechs-Tore-Führung.
Im zweiten Abschnitt drückte die deutsche Mannschaft weiter aufs Tempo. Während Filter nun einen Ball nach dem anderen parierte, wuchs vorne das Selbstvertrauen mit jedem Torerfolg. Spätestens als Viola Leuchter zum 25:13 (43.) traf, war die Partie entschieden.