"Heute sich nochmal feiern zu lassen ist schon etwas ganz Besonderes, ich werde die Halle als Spieler vermissen", sagte Bitter am Dyn-Mikrofon. Trotz all seiner Titel betonte er: "Oben drüber steht immer die Freundschaft und das, was man gemeinsam geschafft hat." Die Leistung der Hamburger nach der Pause bezeichnete der Torhüter als "geisteskrank".
In der ausverkauften Barclays Arena jubelten 11.500 größtenteils in weiß gekleidete Zuschauer der Torhüter-Ikone zu. Bitters Teamkollegen liefen zudem in weißen Sondertrikots mit "Jogi"-Prägung auf. Und als der Keeper beim ersten Flensburg-Siebenmeter das Feld betrat, hallten "Jogi Bitter"-Sprechchöre durch die Halle. Es blieben die einzigen Einsatzsekunden des 2,05-Meter-Hünen, der in der engen Schlussphase unentwegt sein Team und das Publikum motivierte.
Match-Center: HSV Hamburg vs. SG Flensburg-Handewitt
WM-Titel als Höhepunkt
Die Gäste, die am Donnerstag bei Überraschungs-Tabellenführer MT Melsungen aus dem DHB-Pokal ausgeschieden waren, mussten im zweiten Ligaspiel mit Interimstrainer Anders Eggert den ersten Punktverlust hinnehmen. Nach einer turbulenten Woche inklusive des verkündeten Abgangs von Nationalmannschaftskapitän Johannes Golla führte Emil Jakobsen die Flensburger mit acht Toren im Nordduell an - und traf von der Siebenmeterlinie in der letzten Sekunde zum Ausgleich.
Bitter hatte bereits im Oktober das sofortige Ende seiner Karriere angekündigt, seither ist er als Sportdirektor auf der Geschäftsstelle tätig. Er ist Pokalsieger 2010, Deutscher Meister 2011 und Champions-League-Sieger 2013. Zudem absolvierte er 175 Partien im Nationaltrikot - und erlebte 2007 mit dem WM-Titel im eigenen Land den frühen Karriere-Höhepunkt.