SG-Trainer Ales Pajovic zeigte sich am ARD-Mikrofon "sehr, sehr zufrieden. Mit solchem Publikum" im Rücken könne man nicht schlecht spielen, die Verteidigung sei "richtig gut" gewesen.
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Möller überrage mit 16 Paraden, Lukas Jörgensen führte die SG beim vierten Derbysieg in Folge vor 6300 Zuschauern mit zehn Toren in der Offensive an. Der Rückstand auf den Tabellenführer Füchse Berlin beträgt vier Zähler, die beiden Champions-League-Ränge sind für das Team von Pajovic wieder in Reichweite.

Bei den Kielern stach Emil Wernsdorf Madsen mit neun Treffern in der wohl bedeutendsten Partie des deutschen Handballs heraus. THW-Kapitän Wiencek, der fast nur in der Abwehr zum Einsatz kam, gelang an seinem 36. Geburtstag kein Tor - in seinem letzten Nordderby: Der Ex-Nationalspieler beendet im Sommer seine aktive Karriere. Wiencek fand die Niederlage verdient, "weil wir zu viele Fehler gemacht haben und in der Abwehr nicht so griffig waren, wie wir wollten".
Möller und verpasste Chancen: Kiel verzagt
Im Vorfeld hatte THW-Coach Filip Jicha erklärt, dass ein Sieg dann möglich sei, "wenn man sich von der Derby-Hektik nicht anstecken lässt und geduldig bleibt". Dies gelang dem Rekordmeister trotz der hitziger Atmosphäre in der "Hölle Nord" zu Spielbeginn. Doch die Gastgeber zogen im ersten Spiel nach der Länderspielpause auf 9:6 (14.) davon, da sich auf Seiten der Kieler häuften die technischen Fehler häuften.
SG-Keeper Möller zeigte starke Paraden und leitete die Gegenstöße präzise ein. In der letzten Sekunde vor der Pause gelang Zebra-Keeper Tomas Mrkva, der für den glücklosen Andreas Wolff zuvor übernommen hatte, ein Treffer ins leere Tor zum 17:19-Pausenstand aus THW-Sicht.
Das Tempo blieb hoch, aber die Kieler nutzten ihre hochwertigen Möglichkeiten nicht. Flensburg zog auf vier Tore davon (35.). Doch der THW kämpfte sich zurück, Hendrik Pekeler vergab die Chance auf den 25:25-Ausgleich (42.). Dann aber blieb der Gastgeber cool.