Pünktlich zum Liga-Endspurt ist bei Bennet Wiegert und seinen Magdeburgern der Jagdinstinkt geweckt. "Ich merke im Umfeld, wie dieses Spiel allgegenwärtig ist", sagte der Meistertrainer des SC Magdeburg mit Blick auf das Duell mit den Füchsen Berlin. Das Kracher-Heimspiel elektrisiert Trainer, Spieler und Fans gleichermaßen.
"Als ich in der Länderspielpause mit der Familie in der Stadt unterwegs war, wurde ich schon darauf angesprochen. Die Vorfreude auf das Spiel gegen Berlin stachelt die Stadt an", sagte Wiegert der Magdeburger Volksstimme. Es ist diesmal nicht bloß die alte Ost-Rivalität, aus der sich die enorme Spannung speist.

Am Freitagabend (19 Uhr/Dyn) könnte es auch einen Fingerzeig in Richtung Meisterschaft geben, denn beide Teams liegen mit neun Minuspunkten ganz hervorragend im Rennen.
Match-Center: SC Magdeburg vs. Füchse Berlin
Rundum spannender Spieltag
Zumal bei den anderen Mannschaften aus der Spitzengruppe akute Stolpergefahr besteht: Spitzenreiter MT Melsungen (8 Minuspunkte) ist beim HSV Hamburg gefordert, und auch die TSV Hannover-Burgdorf (9) muss schon am Donnerstag bei den Rhein-Neckar Löwen ran.
Richtungweisend dürfte es dann am Wochenende werden, wenn die SG Flensburg-Handewitt (13) am Samstagabend (18 Uhr/ARD und Dyn) den THW Kiel (10) zum 112. Nordderby empfängt.

Bundestrainer glaubt an Ex-Klub
Alfred Gislason lässt sich vom Gedränge an der Tabellenspitze nicht kirre machen. Auch wenn es aktuell fünf Teams sind, die maximal zwei Minuspunkte auseinanderliegen - der Bundestrainer tippt auf einen Dreikampf. "Momentan würde ich sagen Magdeburg, Berlin und Kiel", so Gislason.
Er nennt das Rennen um die Meisterschaft in diesem Jahr "super interessant". Magdeburg und Berlin hätten aus seiner Sicht "momentan die besten Karten", aber auch Rekordmeister Kiel sei noch im Rennen.
Erste Aufgabe für seinen langjährigen Klub wäre es, sich in Flensburg "schadlos" zu halten. Für die SG, die die vergangenen drei Ligaspiele gegen den THW gewinnen konnte, ist es dagegen wohl schon die letzte Chance, nochmal oben anzugreifen.
Wiegert freut sich auf Topspiel
Deutlich komfortabler ist die Ausgangslage für Magdeburg und Berlin. Der SCM kämpft in dieser Saison um die erfolgreiche Titelverteidigung, die Füchse wollen erstmals am Ende ganz oben stehen.
"Auf das Spiel werden viele aus Handball-Europa gucken", sagt Wiegert und fügt hinzu: "Das sind die Bühnen, die unsere Spieler lieben. In der öffentlichen Wahrnehmung werden Punkte in Spitzenspielen viel höher angesehen als vielleicht aus anderen Spielen."
Der SCM ist vor den Berlinern gewarnt: Im Supercup zum Saisonbeginn unterlag das Wiegert-Team 30:32, das Bundesliga-Hinspiel endete 31:31.