"Manchmal platzt auch mir der Arsch"
Für Wiegert sei ein Burn-out "bloß eine Form der Depression, und Depressionen kennen viele Wege, die anders als im Burn-out enden. Habe ich Angst vor Depressionen? Natürlich habe ich Angst vor Depressionen. Habe ich vielleicht eine Depression? Ich weiß es nicht."
Wiegert, der für seine emotionale Art des Coachings und seine Authentizität bekannt ist, arbeitet regelmäßig mit Psychologen zusammen. "Manchmal platzt auch mir der Arsch. Und manchmal sage ich meinen Jungs Sachen, wo ich im Nachhinein sage: 'Ach Mensch, da haben die ganzen Coachings aber relativ wenig gebracht…'. Aber das gehört auch dazu. Es gehört dazu, in der Kabine mal die Hosen runter zu lassen", erzählt der 43-Jährige.
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Wiegert "müsste der glücklichste Mensch der Welt sein"
Handballtrainer bezeichnet Wiegert nach wie vor als seinen "Traumjob", zudem habe er "eine tolle Familie mit zwei gesunden Kindern. Eigentlich müsste ich der glücklichste Mensch der Welt sein. Ich habe oft versucht, mir das immer wieder klarzumachen. Manchmal hält dieser Gedanke leider bloß viel zu kurz. Und dann kommt wieder diese Verfressenheit raus: Ich muss gewinnen! Was ich hier manchmal so egoistisch abreiße, ist schon krass."
In seinen neun Jahren als Trainer habe er nach eigener Aussage dreimal mit Spielern in der Kabine geweint. Grund waren jeweils persönliche Schicksalsschläge der Spieler. "Für die Öffentlichkeit zählen nur die harten Fakten, und das ist die Performance am Wochenende. Doch das ist nicht das Leben. So funktioniert das Leben nicht", sagte Wiegert.