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Titeljäger, Publikumsliebling, Außenseiter: DHB-Hauptrundengegner im Formcheck

Dänemark ist bei der Handball-WM 2025 Topfavorit auf Gold
Dänemark ist bei der Handball-WM 2025 Topfavorit auf GoldČTK / DPA / Soeren Stache
Deutschlands Handballer treffen in der WM-Hauptrunde auf Dänemark, Italien und Tunesien. Die drei Teams im Formcheck.

DÄNEMARK

Die Titeljäger von Nationaltrainer Nikolaj Jacobsen sind förmlich durch die Vorrunde geflogen. Die Tordifferenz von +55 in drei Spielen ist ein eindeutiger Beleg für die gewaltige Qualität, aber auch die ungezügelte Lust des Olympiasiegers, beim Heimturnier den vierten WM-Titel in Folge zu gewinnen. "Wir nehmen ein riesiges Selbstvertrauen mit in die Hauptrunde", sagt Welthandballer Mathias Gidsel vor dem Start ab Dienstag.

Dass nach dem Gold-Triumph von Paris mit Niklas Landin und Mikkel Hansen zwei absolute Stützen aus der Nationalmannschaft zurücktraten, fällt nicht groß auf. Im Gegenteil: Landin-Erbe Emil Nielsen scheint durch seine neue Rolle im Rampenlicht beflügelt. Am Torhüter, der mit seinem gedrungen wirkenden Körper ein bisschen an Karlsson vom Dach erinnert, war bei einer Paradenquote von 45 Prozent bislang kaum ein Vorbeikommen. - Ausgangslage: Dänemark startet mit 4:0 Punkten.

ITALIEN

Der Handball-Zwerg erlebt in Herning ein kleines Märchen. Zwei Siege bei einem großen Turnier sind einer italienischen Handball-Nationalmannschaft bislang ebenso wenig gelungen wie der Einzug in die WM-Hauptrunde. Torhüter Domenico Ebner schwärmte selbst nach der 20:39-Klatsche zum Vorrundenabschluss gegen die Dänen vom besonderen "Dolce-Vita"-Gefühl, mit dem sein Team auch die dänischen Fans begeistert.

"Wir haben junge Spieler, alte Spieler, dicke, dünne, kleine und große Jungs. Wenn man diese Mannschaft sieht, geht mir das Herz auf", sagte der Schlussmann des SC DHfK Leipzig. Er traut dem jungen Team, das sich "wie eine Familie" anfühlt, noch eine Menge zu. Ob in der Hauptrunde einem weiteren Gegner ein Bein gestellt werden kann? "Davon gehe ich aus. Ich hoffe es. Die Mannschaft hat sehr viel Potenzial", sagte Ebner. - Ausgangslage: Italien nimmt 2:2 Zähler in die Hauptrunde mit.

TUNESIEN

Die Nordafrikaner kämpften sich mit reichlich Mühe weiter. In einem vorgezogenen "K.o.-Spiel" gegen Algerien gelang durch ein 26:25 erst auf den letzten Drücker das Weiterkommen. Das Team von Coach Mohamed Ali Sghir ist klarer Außenseiter in der deutschen Hauptrundengruppe und verbreitete bislang keinesfalls Angst und Schrecken.

Seit dem vierten Platz bei der Heim-WM 2005 spielen die Tunesier im Welthandball nur noch eine Nebenrolle, bei den vergangenen beiden Ausgaben stand jeweils nur der 25. Platz. Der Einzug in die zweite Turnierphase ist für den Dritten der letzten Afrikameisterschaft daher bereits als Schritt in die richtige Richtung zu werten, zumal der Ausfall von Spielmacher Amine Darmoul von Bundesliga-Spitzenreiter MT Melsungen schmerzt. - Ausgangslage: Tunesien hat 0:4 Punkte auf dem Konto.