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Kinder sollen keine Kopfbälle trainieren: Ex-Weltmeister hat klare Meinung

Raphael Varane im Trikot von Manchester United
Raphael Varane im Trikot von Manchester UnitedOli SCARFF / AFP / AFP / Profimedia

Raphael Varane hat sich in einem Interview mit "RMC Sport" klar gegen Kopfball-Training für Kinder ausgesprochen. Dem ehemaligen Innenverteidiger zufolge existieren zahlreiche gesundheitliche Risiken. Auch ein mögliches Verbot brachte der Fußball-Weltmeister von 2018 ins Spiel.

Raphael Varane warnt eindringlich davor, Kinder zum Kopfball-Training zu verdonnern. Dies sei nicht nur "sinnlos", sondern auch äußerst gefährlich, weil sich "das Gehirn" in jungem Alter noch "mitten in der Entwicklung befindet."

Der zweifache Familienvater hat sich dafür ausgesprochen, die Nachwuchs-Fußballer aktiv zu schützen. So brachte der 78-fache Nationalspieler unter anderem die Idee eines verpflichtenden Kopfschutzes ins Spiel – wobei er eine ähnliche Regelung wie bei Schienbeinschonern zum Vorschlag brachte. 

Dies minimiere das Risiko zwar nicht vollständig, sagte Varane, doch "es gibt mittlerweile Ausrüstung und technische Hilfsmittel, die den jüngsten Spielern helfen können." Zwar gehöre es im Sport manchmal dazu, Schmerzen in Kauf zu nehmen, um besser zu werden – gesundheitliche Schäden dürften dafür aber auf keinen Fall hingenommen werden, insbesondere im Jugendbereich.

Varane – selbst einst gefürchteter Kopfballspieler – warnte vor langfristigen Auswirkungen und möglichen Gehirnerschütterungen. Der ehemalige Spieler von Real Madrid und Manchester United betonte, dass man "die Werte des Sports schützen müsse" – allerdings in einem vernünftigen und kontrollierten Rahmen. Auch ein komplettes Verbot sei zumindest diskussionswürdig.

Alzheimer und Demenz: Erhöhtes Risiko

Das Risiko von Kopfbällen im Fußball wurde auch im Fachbereich mehrfach diskutiert. So warnte Dr. Matthias Pawlowski – Facharzt für Neurologie am Universitätsklinikum Münster – im Jahr 2024, dass häufige Kopfbälle leichte Traumata des Gehirns begünstigen, die "dann negative langfristige Folgen im Sinne von kognitiven Einschränkungen haben und das Risiko für die Entstehung einer Demenz erhöhen können."

In Deutschland setzt der DFB auf altersgerechte Richtlinien anstelle eines allgemeinen Kopfballverbots für Jugendfußballer. So wird empfohlen, mit dem gezielten Training erst im Alter von 13 Jahren zu beginnen.