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Kommentar: Nagelsmann-Ultimatum an Rüdiger in seltener Deutlichkeit

Nagelsmann hofft, mit seiner Warnung Balance bei Rüdiger herbeizuführen
Nagelsmann hofft, mit seiner Warnung Balance bei Rüdiger herbeizuführenDaniel Dal Zennaro / EPA / Profimedia
Julian Nagelsmann ließ keinerlei Spielraum für Interpretationen. Seine klare Ansage an Pokal-Rüpel Antonio Rüdiger lautete: Bis hierhin - und nicht weiter! Es war ein öffentliches Ultimatum in seltener Deutlichkeit.

Dass der Bundestrainer seinem sportlich eigentlich unverzichtbaren Abwehrchef nach dessen wiederholtem Fehlverhalten die Grenzen aufgezeigt hat, war wichtig und richtig. Jetzt muss sich Nagelsmann aber auch an seinen Worten messen lassen. Oft genug betont er, dass seine Spieler eine Vorbildfunktion haben.

Schafft Rüdiger die Balance?

Rüdiger nimmt diese als Anführer auf dem Platz beispielhaft ein. Auch wirkt seine neuerliche Entschuldigung für den abermaligen Fehler - wohlgemerkt im Trikot von Real Madrid, nicht im DFB-Dress - glaubhaft. Nun muss der Routinier beweisen, dass er sich wandeln kann.

Es ist ein schmaler Grat zwischen dem unbändigen Siegeswillen, den Rüdiger wie kein Zweiter verkörpert, und Aggression oder wüsten Beleidigungen gegen Kontrahenten oder Schiedsrichter. Es ist auch an Nagelsmann dafür zu sorgen, dass Rüdiger die Balance hält - und bestraft wird, falls er die rote Linie doch noch einmal überschreiten sollte.