Premieren-Gold gewannen Abfahrtsweltmeisterin Breezy Johnson und Mikaela Shiffrin (USA) vor Lara Gut-Behrami und Wendy Holdener aus der Schweiz (+0,39 Sekunden) sowie Super-G-Weltmeisterin Stephanie Venier und Katharina Truppe (+0,53/Österreich). Jede Nation durfte vier Mannschaften melden. Die Laufzeiten von Abfahrerin und Slalom-Läuferin wurden addiert. Das zweite deutsche Duo mit Kira Weidle-Winkelmann (5. in der Abfahrt) kam nach dem Sturz von Jessica Hilzinger im Slalom nicht in die Wertung.
"Ich bin richtig enttäuscht. Wenn man jemand anderen mit reinzieht, tut das doppelt weh", sagte die aufgebrachte Dürr, die im Slalom schwer patzte und sogar fast ausschied. Aicher, die das Duo in der Abfahrt mit der zweitbesten Zeit auf Medaillenkurs gebracht hatte und von Gold träumen ließ, nahm ihre weinende Teamkollegin erst mal in den Arm und stellte dann wie üblich gelassen fest: "Passiert halt, sie hat alles versucht. Abhaken, weitermachen."
Eine "Legende" mit dabei
Umso glücklicher waren Shiffrin und Johnson. "Es ist verrückt. Wenn uns einer das vor 10, 15 Jahren gesagt hätte, das hätte keiner geglaubt. Sie ist eine Legende seit einem Jahrzehnt. Das ist schon cool", betonte eine strahlende Johnson. "Das hätte ich nicht gedacht. Breezy hat einen super Job gemacht. Es war so aufregend. Ich musste liefern", fügte Shiffrin bestens gelaunt an.
Aicher hatte am Vormittag die zweitbeste Zeit in der Abfahrt erzielt, 0,23 Sekunden hinter Lauren Macuga aus den USA. Zugleich verschaffte die 21-Jährige im Kampf um die Medaillen Dürr damit ein Polster von 0,28 Sekunden auf Rang vier, auf dem zunächst Team USA 1 mit Johnson und Shiffrin lag. Shiffrin stellte mit Gold den Rekord von 15 WM-Medaillen der legendären Christl Cranz ein.
Für die deutsche Mannschaft wäre es nach den zwei hervorragenden sechsten Plätzen von Aicher im Super-G und in der Abfahrt die erste von zwei erhofften Medaillen bei dieser WM gewesen. Zuletzt war eine Mannschaft des Deutschen Ski-Verbandes bei der WM 2007 in Are und bei Olympia 2018 ohne Podiumsplatzierung geblieben. Die Hoffnungen des DSV ruhen nun auf Dürr und Linus Straßer in den Spezialslaloms am Wochenende.