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Magnus Carlsen: Schach-Glamourboy spielt jetzt auf dem Kiez

Magnus Carlsen mit seiner Ella Victoria.
Magnus Carlsen mit seiner Ella Victoria. ČTK / AP / Amanda Pedersen Giske
Der Schach-Superstar kehrt an diesem Wochenende in die Bundesliga zurück - ausgerechnet für Aufsteiger St. Pauli.

Die Flitterwochen fielen für Magnus Carlsen ausgesprochen kurz aus. Erst vor einer Woche heiratete der Schach-Superstar im feinen Zwirn seine Ella Victoria und feierte in Oslo eine rauschende Party, jetzt setzt sich der Mehrfachweltmeister am Wochenende in der Bundesliga ans Brett. Für den FC St. Pauli. Einen Aufsteiger.

"Ich freue mich, Teil der coolsten Marke in Deutschland zu sein", sagt Carlsen über den spektakulären Deal, den ein Hamburger Unternehmer einfädelte. Der Norweger, ein guter Freund von Erling Haaland, gilt schon länger als Anhänger der Fußballer des Kiezklubs, tritt privat im St.-Pauli-Trikot selbst gegen den Ball. Und sagte dann auch schnell "Ja" zum Angebot der Hamburger. "Magnus macht Sachen aus Spaß", sagte der stellvertretende Abteilungsleiter Oliver von Wersch dem NDR.

Aushängeschild des Sports

Und so spielt Carlsen am Samstag und Sonntag nun erstmals für den Tabellenvorvorletzten, im Brahms Kontor geht es gegen die SG Solingen und den Düsseldorfer SK. Für die Schachbundesliga bedeutet Carlsens Rückkehr - als junger Teenager spielte er in der Saison 2004/05 die Schachfreunde Neukölln, später war er für die OSG Baden-Baden aktiv - jede Menge Glamour und Aufmerksamkeit. "Hochattraktiv" sei das, sagte Vizepräsident Reinhard Ahrens zuletzt dem SID: "Es ist der einzige Name eines Spielers, der auch außerhalb der Schachwelt einen gewissen Bekanntheitsgrad hat."

Schließlich war Carlsen nicht nur von 2013 bis 2023 durchgehend Weltmeister und verzichtete danach freiwillig auf eine Titelverteidigung, der 34-Jährige sorgt auch etwa durch seine Fehde mit Hans Niemann oder sein unkonventionelles Auftreten (Jeans-Gate) für Schlagzeilen.

Nun soll Carlsen St. Pauli vor dem Abstieg bewahren. "Wir wollen uns langfristig 'oben' etablieren", sagt Thomas Schüttler, Abteilungsvorstand FC St. Pauli Schach.