Dass er überhaupt antreten würde, war noch am vergangenen Wochenende fraglich gewesen: Carlsen hatte gegen die Kleiderordnung des Weltverbandes FIDE verstoßen. Bei der Schnellschach-WM trat er in einer Jeans ans Brett, die FIDE verdonnerte ihn deswegen zu einer Geldstrafe von 200 US-Dollar und stellte Carlsen ein Ultimatum zum Kleiderwechsel.
Der Norweger weigerte sich und zog sich aus dem Turnier zurück. Vor dem Blitzschach-Wettbewerb verkündete die FIDE nun aber eine Lockerung des Reglements - und Carlsen spielte erneut in Jeans.
2022 gab es Betrugsvorwürfe gegen Niemann
Für Carlsen ist das Duell mit Niemann eines mit Vorgeschichte: Mit dem heute 21-Jährigen hatte er sich 2022 einen öffentlichkeitswirksamen Streit geliefert, es ging um Betrugsvorwürfe gegen Niemann. Unter anderem wegen Verleumdung ging dieser damals juristisch gegen Carlsen vor und verlor.
"Er ist nicht mein Lieblingsgegner, aber ich bin froh, unter den besten Acht zu sein", sagte Carlsen nun in New York, "darum geht es." Auch in der WM-Vorrunde spielten beide bereits gegeneinander, einen Sieger gab es dabei nicht. Es war nicht Carlsens einziges Remis auf dem Weg ins Viertelfinale, der Titelverteidiger wirkte nicht unschlagbar.