Das mit großem öffentlichen Interesse erwartete erste Jahr bei Ferrari war für Hamilton das schwierigste seiner langen Karriere. Erstmals blieb er in der Formel 1 eine ganze Saison lang ohne Podestplatz in einem Grand Prix, einziges Highlight war der Sieg im Sprint von China.
Das WM-Klassement schloss er als Sechster ab, direkt hinter seinem Teamkollegen Charles Leclerc. Der Monegasse sammelte allerdings 86 Punkte mehr und stand siebenmal auf dem Podium. Gerade gegen Ende der Saison kam Hamilton gar nicht mehr mit dem Ferrari klar.
"Zeit nicht auf seiner Seite"
Auch deshalb gibt es im Fahrerlager Zweifel daran, ob der Engländer dem ersten Jahr bei der Scuderia ein zweites folgen lässt. 2026 gilt ein neues Reglement, Antriebe und Autos werden neu entwickelt, das ist Hamiltons Chance für den Neustart - allerdings keine Garantie.
Die schwachen Leistungen seien auch mit Blick in die Zukunft "ein Problem für Ferrari", sagte etwa Sky-Experte Ralf Schumacher: "Geht man das Risiko mit ihm ein oder sucht man jemanden, auf den man sich verlassen kann, damit man zwei gute Autos hat. Ein Ein-Auto-Team hat keine Chance im WM-Kampf, das Risiko kann man eigentlich nicht eingehen."
Ex-Weltmeister Nico Rosberg, über Jahre Hamiltons Teamkollege bei Mercedes, sieht den Engländer in einer "Zwickmühle. Ich bin mir sicher, dass er gerne aufhören würde", sagte er: "Aber er kann nicht, das wäre ein völliger Gesichtsverlust. Er hat dieses Projekt ja gerade erst begonnen, dann so schnell aufzugeben und alle im Stich zu lassen, das ist schwierig. Er hat eigentlich keine andere Chance, als es nochmal zu versuchen. Aber es könnte natürlich schlimmer werden, weil die Zeit ja nicht auf seiner Seite ist. Er wird bald 41."
