In Katar sind im Sprint am Samstag (15.00 Uhr) und im Rennen am Sonntag (17.00 Uhr/jeweils Sky) maximal 33 Punkte zu gewinnen. Anschließend steht noch das Saisonfinale in Abu Dhabi (7. Dezember) an.
Was kann am Wochenende passieren?
Las Vegas war ein Rückschlag für Norris, doch noch immer kann er schon am Sonntag aus eigener Kraft erstmals Weltmeister sein. Schließt der Engländer das Wochenende mit mindestens 26 Punkten Vorsprung auf Piastri und Verstappen ab, dann ist der Triumph bereits perfekt.
Die einfachste Rechnung: Norris muss im Sprint und im Rennen jeweils vor den beiden Konkurrenten landen. Allerdings könnte Katar auch die große Wende zugunsten Verstappens bringen: Seit dem Sommer legte er eine beachtliche Aufholjagd hin, nun ist er nur noch einen Sieg von Norris entfernt und könnte am Sonntag sogar erstmals in diesem Jahr die WM-Führung übernehmen.
Wie ist die Form der Titelkandidaten?
Auf dem Papier ist es ein Dreikampf, gefühlt allerdings nur noch ein Duell. Piastri stand seit Ende August nicht mehr auf dem Podest, diese schwarze Serie kann kaum noch mit schwacher Form erklärt werden – offenbar liegt dem Australier der weiterentwickelte McLaren nicht mehr. Norris und Verstappen dagegen bewegen sich seit Wochen auf Augenhöhe, je nach Strecke kippt ein leichter Vorteil auf die eine oder die andere Seite.
Im Endspurt werden indessen aber auch die Nerven entscheiden: Red Bull und Verstappen müssen weiterhin perfekte Wochenenden hinlegen, hier ändert sich nicht viel. Für Norris und McLaren indes kann der nächste Fehler zur Niederlage im Titelkampf führen, zum historisch wohl heftigsten Absturz eines Favoriten in der Formel 1 - und diese Ausgangslage ist neu.
Ist nicht spätestens jetzt eine Teamorder bei McLaren angebracht?
Eigentlich: ja. Aber so einfach ist es wohl nicht. Der Titelkampf ist nun in einer Phase, in der jeder verlorene Punkt am Ende zum WM-Aus führen kann. Die Form von Norris und Piastri spricht klar dafür, dass der Engländer ab sofort vom Australier unterstützt wird, damit am Ende nicht doch Verstappen triumphiert. Doch Piastri hat eben selbst noch Titelchancen - das Team würde also die eigenen Prinzipien verraten, wenn es nun plötzlich seine Herangehensweise ändert.
Was geschieht sonst in der Formel 1?
Eine ganze Menge, auch wenn der Titelkampf dies überlagert. Da wäre Ferrari, Lewis Hamilton berichtet immer wieder vom schwierigsten Jahr seiner Karriere. Die Scuderia wollte zumindest Zweiter der Team-Wertung werden, stattdessen droht nun Rang vier hinter McLaren, Mercedes und Red Bull – obwohl für letztgenannte eigentlich nur Max Verstappen nennenswert punktet.
Auch der Blick auf Sauber lohnt, das sich ja 2026 ins Audi-Werksteam verwandelt. Momentan ist der Rennstall um Nico Hülkenberg Neunter und damit Vorletzter der WM. Doch Haas auf Rang sieben ist lediglich fünf Punkte entfernt, und der Sprung nach vorne würde einige Millionen an Mehreinnahmen für das ambitionierte Projekt bedeuten.