NBA Round-up: Brooks entnervt Curry erneut – Wagners Magic überraschen die Clippers

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NBA Round-up: Brooks entnervt Curry erneut – Wagners Magic überraschen die Clippers

Nicht nur ein Duell der Blicke: Memphis' Dillon Brooks bearbeitet Warriors-Star Stephen Curry mit allen Mitteln.
Nicht nur ein Duell der Blicke: Memphis' Dillon Brooks bearbeitet Warriors-Star Stephen Curry mit allen Mitteln.AFP
Mit rund zehn verbleibenden Spielen biegt die nordamerikanische Profi-Basketballliga NBA langsam aber sicher auf die Zielgerade der Regular Season ein. Während für Franz Wagner und die Orlando Magic trotz eines überraschenden Sieges die Playoff-Hoffnungen schon gestorben sind, befinden sich andere Teams noch voll im Kampf um die Postseason. Unter anderem die Knicks, bei denen der Schlüsselspieler endlich wieder auf dem Parkett stand.

 

New York Knicks vs. Denver Nuggets 116:110

New Yorks Spielmacher Jalen Brunson ist ohne Zweifel einer der Favoriten auf den Most Improved Player der diesjährigen NBA. Der 26-Jährige, der lange bei den Dallas Mavericks spielte und dort im Schatten anderer Stars stand, hat bei den Knicks sein sportliches Zuhause gefunden. Nach einer überstandenen Verletzung, die ihn zuletzt sechs Spiele außer Gefecht gesetzt hatte, kehrte er gegen die Denver Nuggets zurück in die Starting Five und überzeugte mit 24 Punkten, darunter 16 bereits im ersten Viertel.

"Er hat endlich mal wieder ein Spiel begonnen und hatte wahrscheinlich mehr Adrenalin als alle anderen", sagte Knicks-Trainer Tom Thibodeau. "Ein bisschen Rost war noch zu erkennen, aber dann hat er spät einen guten Rhythmus gefunden, also war es gut." Auch Brunson selbst gab sich in der für ihn typischen, wortkargen Manier zufrieden: "Alles fühlt sich gut an, wenn man gewinnt", so der Point Guard. Das würdigten auch die knapp 20.000 Fans in der Ostküstenmetropole, die ihren wiedergenesenen Hofffnungsträger mit "MVP! MVP!"-Rufen bedachten.

RJ Barrett steuerte 21 Punkte zum Erfolg der New York Knicks bei und Julius Randle erzielte 20 Zähler, darunter einen vorentscheidenden Korb zwei Minuten vor dem Ende. Mitchell Robinson, der 24 Sekunden vor der Schlusssirene für den Endstand sorgte, holte neun Rebounds. Durch den dritten Sieg in Folge verbesserten sich die Knicks auf den fünften Rang der Eastern Conference und haben zehn Spiele vor dem Ende der Regular Season gute Aussichten, direkt in die Playoffs einzuziehen.

Die Denver Nuggets hingegen sind zwar weiterhin zahlenmäßig das beste Team der Western Conference, haben zuletzt aber vier von fünf Spielen verloren und sind damit etwas außer Form geraten. Der beste Schütze im Madison Square Garden war Jamal Murray mit 25 Punkten, MVP Nikola Jokic kam auf 24 Zähler, zehn Rebounds und acht Assists. Trainer Michael Malone, gebürtiger New Yorker und ehemaliger Assistent der Knicks, sah vor allem die Ungenauigkeiten seiner Mannschaft im letzten Viertel als entscheidend an.

"Die wichtige Phase war das Ende des dritten Viertels", sagte der Nuggets-Coach. "Der Gegner schloss mit einem 20:7-Lauf ab und nahm den Schwung mit ins vierte Viertel, und dann beendeten sie das Spiel mit einem 10:2-Lauf. Wir dürfen den Ball nicht so oft aus der Hand geben, vor allem in der zweiten Halbzeit und im vierten Viertel."

Los Angeles Clippers vs. Orlando Magic 108:113

Ein spätes, wenn auch für den Saisonverlauf vermutlich wertloses Ausrufungszeichen konnten die Orlando Magic im zweiten Mittagsspiel (US-Zeit) am Samstag setzen. Die Mannschaft aus Florida setzte sich mit 113:108 gegen die Los Angeles Clippers durch und holte damit Sieg Nummer 29 in dieser Saison. Da dieser Zahl allerdings 42 Niederlagen gegenüberstehen und Platz zehn, der im Osten für den Einzug ins Play In-Tournament berechtigt, bereits neun Spiele entfernt ist, werden die Playoffs ohne das Team aus der Disneystadt stattfinden.

Entscheidender Mann in der Crypto.com Arena in Los Angeles war Markelle Fultz, der zwölf seiner 28 Punkte im vierten Viertel erzielte und den Magic den Weg zum Auswärtssieg ebnete. Unterstützt wurde er durch einen gut aufgelegten deutschen Senkrechtstarter Franz Wagner. Der 21-jährige Berliner kam auf 20 Punkte und traf 40 Sekunden vor Schluss einen beherzten Dreier für die Gäste. Sein Bruder Moritz Wagner, der ebenfalls im Aufgebot der Magic stand, kam in LA nicht zum Einsatz.

Der Auswärtssieg in Los Angeles war umso überraschender, da die Clippers in den letzten Tagen hervorragend aufgelegt waren. Zuletzt gab es vier Siege in Folge für das Starensemble, das gegen Orlando aber auf ihren zuletzt besten Werfer verzichten musste. In Abwesenheit von Kawhi Leonard, der traditionell immer wieder Schonungspausen erhält, erzielte Paul George 30 Punkte und Ivica Zubac kam an seinem 26. Geburtstag auf ein Double Double aus Punkten und Rebounds (jeweils 16).

Russell Westbrook, dessen 14 Punkten sechs Turnover gegenüberstanden, sagte nach dem Spiel, die Niederlage gehe "auf mich". Auf dem fünften Platz der Western Conference haben die Clippers trotz der Niederlage weiterhin eine gute Ausgangsposition für die direkte Playoff-Qualifikation. Als nächstes müssen sie am Sonntag bei den Portland Trail Blazers antreten, während die Wagners und Orlando den LA-Trip zur gleichen Zeit bei den Lakers beenden.

Indiana Pacers vs. Philadelphia 76ers 121:141

Richtig gut in Form sind derzeit die Philadelphia 76ers. Das Team um Star-Big Man Joel Embiid konnte sich am Samstagabend (US-Zeit) deutlich gegen die Indiana Pacers durchsetzen und mit dem achten Sieg in Folge bereits die Playoff-Teilnahme sichern. Mit einer Bilanz von +26 haben die Sixers inzwischen sogar die lange führenden Boston Celtics überholt und liegen nur noch vier Spiele hinter den Milwaukee Bucks, dem derzeit besten Team der NBA.

In Indiana mussten die Gäste sogar auf ihren All-Star James Harden verzichten, dieser wurde durch Spielmacher Tyrese Maxey allerdings würdig vertreten. 31 Punkte standen am Ende für den 22-jährigen Jungstar zu Buche, der in dieser Saison den absoluten Durchbruch geschafft hat. Genauso viele Zähler legte am Ende auch Joel Embiid auf, der zum neunten Mal in Folge mindestens 30 Punkte erzielte – Franchise-Rekord.

"Embiid ist im Moment wahrscheinlich der MVP mit dem, was sein Team macht und wie er sein Spiel verbessert hat", sagte Indiana-Trainer Rick Carlisle nach dem Spiel. "Er ist so schwierig auszurechnen wie kein anderer in diesem Spiel. Er hat 31 Punkte erzielt und es so aussehen lassen, als ob er es nicht einmal versucht hätte. Er ist ein wandelnder Cheat Code."

Carlisles Team musste mit Tyrese Haliburton ebenfalls auf ihren Schlüsselspieler verzichten. In seiner Abwesenheit führte Aaron Nesmith die Pacers mit 25 Punkten und sechs Rebounds an, Andrew Nembhard erzielte 20 Punkte und Myles Turner kam auf 20 Zähler. Die zuletzt lange ausgefallene deutsche Nationalspieler Daniel Theis saß bei den Gastgebern zwar auf der Bank, griff aber nicht ins Spiel ein. Die Pacers, die nach dem ersten Viertel nie in Führung lagen und am Ende deutlich verloren, sind durch die Niederlage auf Platz zwölf im Osten zurückgefallen und sind nun vier Spiele vom Play In-Tournament entfernt. Bei noch elf ausstehenden Partien eine große Aufgabe für das Team aus Indianapolis.

Memphis Grizzlies vs. Golden State Warriors 133:119

Bereits vor neun Tagen hatten die Memphis Grizzlies sich gegen die Golden State Warriors durchsetzen können und auch am Samstagabend (US-Zeit) hatten die Gastgeber aus Tennessee das bessere Ende für sich. Genau wie am 10. März, als das nicht immer fair ausgetragene Duell zwischen Warriors-Star Stephen Curry und Grizzlies-Guard Dillon Brooks die Gemüter erhitzte, schafften es die Gastgeber, den überragenden Schützen des Gegners vergleichsweise kaltzustellen und ihn am Ende bei 16 Punkten (fünf von 15 Treffer aus dem Feld) zu halten.

Die Grizzlies nutzten die vielen Fehler der Warriors und ihre auch insgesamt schlechte Trefferquote (42,9%), um das Spiel für sich zu entscheiden. Überzeugend war bei Memphis vor allem die geschlossene Teamleistung, aus der Jaren Jackson Jr. mit 31 Punkten herausstach. Desmond Bane steuerte 26 Punkte für den Sieger der letztjährigen Southwest Division bei. Dillon Brooks kam auf 18 Punkte und traf alle seine vier Dreier-Versuche.

Bei den Warriors hingegen zieht sich die Auswärtsschwäche weiterhin durch die Saison. Mit einer Bilanz von 7:29 gehört das Team aus San Francisco zu den schlechtesten Teams der NBA in fremder Halle, was auch Trainer Steve Kerr sprachlos zurückließ: "Niemals in meinen kühnsten Träumen hätte ich das kommen sehen", sagte Kerr über die Auswärtsmisere. Punktemäßig war Jonathan Kuminga mit 24 Punkten (Saisonbestleistung) der beste Werfer bei den Gästen, doch gerade Curry und Klay Thompson (14 Zähler) enttäuschten auf ganzer Linie. 

Mit dem Erfolg gelang Memphis auch einmal mehr die Revanche für das Ausscheiden in den letztjährigen Conference-Halbfinals, als die Warriors sich mit 4:2 gegen die Grizzlies durchsetzten. Verzichten müssen die Männer vom Mississippi weiter auf ihren Top-Star Ja Morant, der von der Liga für acht Spiele gesperrt wurde, nachdem er am 4. März in einem Nachtclub mit einer Waffe hantiert hatte. Laut Trainer Taylor Jenkins wird Morant klubseitig frühestens am Mittwoch beim Spiel gegen die Houston Rockets zurückerwartet.

Utah Jazz vs. Boston Celtics 118:117

Trotz eines zwischenzeitlichen 19-Punkte-Rückstands haben die Utah Jazz einen wichtigen Erfolg im Kampf um die diesjährige Playoff-Teilnahme eingefahren. In einem umkämpften Spiel schlugen sie am Ende die Boston Celtics und profitierten in der letzten Aktion der Partie von einem Block des jungen Walker Kessler, der Bostons Grant Williams auf dem Weg zum Korb stoppte.

"Ich dachte mir, dass er den Wurf antäuschen würde, also blieb ich unten und versuchte, das Timing des Wurfs so gut wie möglich aufzunehmen und ich konnte ihn mit der Hand abwehren", sagte Kessler über seine Abwehraktion am Korb. Bostons Williams, der mit 23 Punkten ein gutes Spiel machte, übernahm den letzten Spielzug vom eigentlich vorgesehenen Star-Spieler Jayson Tatum, der seinem jungen Kollegen nach dem Spiel aber nicht böse war: "Ich bin nicht frustriert über Grant. Wenn er es geschafft hätte, wäre jeder glücklich gewesen. Das letzte Play ist nicht der Grund, warum wir verloren haben", sagte Tatum.

Mit dieser Anspielung meinte der 25-Jährige All-Star sicher auch sich selbst, war er am Samstagabend (US-Zeit) mit nur 15 Punkten doch vergleichsweise schwach unterwegs. Jaylen Brown legte 25 Zähler auf, während Malcolm Brogdon 16 Punkte erzielte. Noch etwas mehr als eine Minute vor der Schlusssirene lagen die Celtics mit vier Punkten recht komfortabel in Führung, konnten den Vorsprung nach zwei Fehlwürfen von Tatum aber nicht ins Ziel bringen.

Ganz anders die Utah Jazz, bei denen Lauri Markkanen und Talen Horton-Tucker die entscheidenden Würfe im vierten Viertel versenkten. Während der Finne insgesamt 28 Punkte erzielte, kam der junge Horton-Tucker auf 19 Zähler. "Wir wollen die Playoffs erreichen", sagte Markkanen über sein Team, das vor der Saison allgemein als das Schlusslicht der Liga gehandelt wurde. "Diese Playoff-Intensität wird diesem jungen Team helfen zu wachsen."

Mit einer um zwei Spiele negativen Bilanz liegen die Jazz zwölf Spiele vor dem Ende der Regular Season auf dem neunten Platz der Western Conference, was im Moment die Teilnahme am Play In-Tournament bedeuten würde. Da drei Teams mit der gleichen Ausbeute unterwegs sind, kann sich die Situation schnell ändern, doch ein Erfolg gegen ein Top-Team wie die Boston Celtics sollte den Jazz Mut machen, in dieser Saison alle negativen Prognosen widerlegen zu können.

 

Weitere Ergebnisse:

Toronto Raptors 122:107 Minnesota Timberwolves

Chicago Bulls 113:99 Miami Heat

Washington Wizards 118:132 Sacramento Kings