"Ich versuche, immer mein Bestes zu geben, in den zehn Disziplinen mein Maximum abzurufen", sagt Neugebauer: "Es kann sein, dass da mal die 9000 Punkte rauskommen, aber mein Fokus liegt einfach nur darauf, an mir selbst zu arbeiten und sicher zu gehen, dass ich immer ein bisschen besser werde."
Und das hat der Olympia-Zweite in den vergangenen Jahren wie kaum ein Zweiter geschafft. Den alten deutschen Rekord von Jürgen Hingsen hat Neugebauer mittlerweile zwei Mal verbessert, in Paris holte der zwei Meter große und über 100 Kilo schwere Modellathlet seine erste große Medaille - es war eine Befreiung.
Neugebauer: Leben in den USA - Vorbereitung in Leverkusen
Doch Neugebauer ist noch lange nicht satt. Der 24-Jährige ist mittlerweile Profi, hat einige Sponsorenverträge abgeschlossen - und lebt und trainiert nach seinem Abschluss in Wirtschaftswissenschaften weiter in Texas. Weil Neugebauer aber nicht mehr an den College-Wettkämpfen teilnehmen muss, kann er am Wochenende nun erstmals beim legendären Meeting in Götzis starten.
Um sich an die Zeitumstellung zu gewöhnen, holte er sich den letzten Schliff in den vergangenen Tagen in Leverkusen. Auch der ehemalige Welt- und Europameister Niklas Kaul (Mainz) will wie Neugebauer in Österreich Fahrt aufnehmen für die WM in Tokio (13. bis 21. September), ebenso Weltmeister Pierce LePage (Kanada). Olympiasieger Markus Rooth (Norwegen) ist hingegen nicht am Start.
Götzis ist für die Zehnkämpfer nicht einfach ein Wettkampf, Götzis ist eine Art Mythos - und feiert in diesem Jahr den 50. Geburtstag. Drei Zehnkampf-Weltrekorde wurden im Möslestadion aufgestellt, Roman Sebrle knackte dort 2001 als Erster überhaupt die 9000er-Marke. Neugebauer müsste 39 Punkte auf seinen deutschen Rekord draufpacken - eigentlich nicht viel, aber es muss alles passen.