Es ist eine wilde Saison für die Chicago Blackhawks, für das sich im Umbruch befindende Franchise setzte es in der Regular Season bislang 29 Niederlagen - in 39 Spielen. Dass die Calgary Flames am Sonntagabend (Ortszeit) in die Knie gezwungen wurden, gilt als große Überraschung. Einen großen Anteil an der Trendwende hatte ein hoffnungsvoller deutscher Eishockeyspieler. Lukas Reichel erkämpfte sich einen Stammplatz in Reihe eins. Einen Treffer und zwei Vorlagen verbuchte der 20-Jährige beim 4:3-Overtime-Erfolg gegen die Flames.
Den Beginn der Saison verbrachte er fast ausschließlich beim hauseigenen Farmteam, den Rockford IceHogs. Die Krise, in der sich die Blackhawks unverändert befinden, wurde zur Chance für das deutsche Stürmertalent. Über den Sommer arbeitete Reichel intensiv an seinem Körper, dank eines angepassten Trainingsplans und der Zuhilfenahme eines Ernährungscoaches bringt er mittlerweile auch die nötige Muskelkraft mit, um ganz oben mitzuhalten.
1:04 Minuten in der Verlängerung waren absolviert, als Reichel seinen Mitspieler Max Domi bediente - das 4:3, die Entscheidung, der zweite Sieg in Folge für das Ligaschlusslicht. Seinen Treffer hatte die neue deutsche Hockeyhoffnung wesentlich früher erzielt, knapp zweieinhalb Minuten nach Spielbeginn scorte Lukas Reichel zum ersten Mal in der NHL: "Ja, da ist ein Traum wahr geworden. Das erste NHL-Tor ist ein ganz besonderer Moment für mich. So möchte ich weitermachen", zeigte sich der ehemalige Eisbären-Spieler nach dem wichtigen Erfolg gegen Calgary motiviert für neue Heldentaten.
Bruins feiern Kantersieg, Greiss vollkommen fehlerlos
Der 26--jährige Tscheche David Pastrňák erzielte beim klaren 7:1-Erfolg der Boston Bruins drei Treffer. Die Anaheim Ducks waren vollkommen chancenlos. Erwartbar: während die Bruins mit 68 Punkten die Eastern Conference klar anführen, wehren sich die legendären Ducks in der Western Conference mühsam gegen die rote Laterne. Für Pastrňák war es der 13. Hattrick in der NHL, außerdem verbuchte er einen Assist.
Coach Jim Montgomery adelte seinen Topstürmer nach der Schlusssirene: "Ich nenne ihn einen Künstler, weil er so unglaublich kreativ ist. Er findet unterschiedliche Wege und Herangehensweisen. Und alle holen sie dich aus dem Sessel, wenn du sie miterlebst." Zurzeit hält er bei 32 Saisontreffern.
Torhüter Thomas Greiss präsentierte sich bei seinem Auftritt ohne Fehler. Die St. Louis Blues gewannen 3:0 gegen Minnesota Wild. Greiss parierte 35 Schüsse auf sein Gehäuse - und stellte die Stammplatzgarantie für den Kanadier Jordan Binnington gehörig infrage. Für den 36-jährigen Deutschen war es der erst zwölfte Saisoneinsatz. Brandon Saad brachte mit seinem 13. Treffer in der laufenden Spielzeit die Blues noch im ersten Drittel auf die Siegerstraße. Brayden Schenn legte noch zweimal nach.
Weitere Ergebnisse vom Sonntag (Ortszeit):
Winnipeg Jets - Vancouver Canucks 7:4
Dallas Stars - Florida Panthers 5:1
Washington Capitals - Columbus Blue Jackets 1:0
Philadelphia Flyers - Toronto Maple Leafs 2:6
Arizona Coyotes - Pittsburgh Penguins 1:4