Mehr

Österreich dominiert Vierschanzentournee: Stefan Kraft als Teamplayer auf Mission

Stefan Kraft gewann in Oberstdorf das Auftaktspringen der Vierschanzentournee.
Stefan Kraft gewann in Oberstdorf das Auftaktspringen der Vierschanzentournee.KERSTIN JOENSSON/AFP
Stefan Kraft bekam das Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht, als er sein Geständnis abgab. "Ich war schon echt nervös und angespannt", sagte der österreichische Routinier nach seinem Sieg beim Auftaktspringen der Vierschanzentournee. Zu sehen war davon nichts gewesen: Souverän war Kraft in Oberstdorf zum Triumph geflogen - auf den Tag genau zehn Jahre nach seinem ersten Einzel-Weltcupsieg am selben Ort.

Etwas mehr als eine Woche später, im Januar 2015, hatte sich Kraft zum bislang letzten österreichischen Tourneesieger gekrönt. Die Zeichen stehen gut, dass diese Durststrecke nun enden könnten. Kraft führte die Austria-Adler am Sonntag vor seinen Teamkollegen Jan Hörl und Daniel Tschofenig zu einem überragenden Dreifachsieg - und zeigte sich gerade rechtzeitig wieder in Topform.

Denn während Hörl und Tschofenig in dieser Saison jeweils schon Weltcups gewonnen hatten, stand Kraft "nur" viermal auf dem Podest. Doch der Knoten platzte genau zur richtigen Zeit. Kraft habe stets "gesagt, es ist ihm egal, was vorher passiert, bei der Tournee sollte es passen. Hat so ausgesehen, als hätte es ganz gut gepasst", sagte ÖSV-Trainer Andreas Widhölzl, der sich vom Erfolg seines Schützlings nur wenig überrascht zeigte.

"Der Krafti ist seit zig Jahren einer der erfolgreichsten Springer der Welt", sagte er: "Das ist seine Klasse, dass er, wenn es drauf ankommt, auch da ist." Im Kampf um den Goldadler liegt Kraft jedenfalls erst einmal in der Pole Position. Ein zweiter Triumph zehn Jahre nach seinem ersten wäre historisch: Nie lagen zwei Tourneesiege eines Springers so weit auseinander.

Vierschanzentournee: Team Österreich auf einer "Mission"

Doch den "extremen Teamplayer", wie Widhölzl den 31-Jährigen beschrieb, dürfte das aktuell noch recht wenig interessieren. "Wir haben ein Ziel, eine Mission", sagte Kraft: "Wir wollen das durchziehen und werden uns gegenseitig hochpushen.

Da macht es auch nichts, wenn man mal nervös wird.